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Alt 04.03.08, 20:55
Hermes Hermes ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 16.07.2007
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Standard AW: Zeit und Essstaebchen

Bei allen Varianten des Gedankenspiels wird stillschwiegend schon die zusätzliche Dimension 'Zeit' vorausgesetzt...

Mir ist nicht klar, wieso das 'Zeitessstäbchen' überall gleichzeitig im statischen Flächenland erscheinen soll. Nach welcher Logik?
Die Flachländler 'sehen' etwas völlig anderes als der ausführende Essstäbchenpiekser?!
Diese 'Flächenlandvorstellungen' sollen eigentlich anschaulich sein, aber hier wird sogar das anschauliche abstrakt!

Zitat:
Was wuerden die Gaeste sehen wenn wir nun das Esstaebchen ins Flaechenland stecken / damit schneiden.
Erscheint ebenfalls ein Punkt ?
Ja, aber kein gewoehnlicher Punkt sondern ein Zeitpunkt !
Sehen die Gaeste den Zeitpunkt an dem Ort, an dem wir Flaechenland mit dem Esstaebchen durchstossen in ihrer Welt ?
Nein, natuerlich nicht. Diese falsche Vorstellung basiert darauf, dass wir gedanklich Flaechenland in einem 3 D Raum positionieren. Wir muessten Flaechenland aber im NICHTS positionieren.
Wenn Du im Modell einen 3D-Körper in eine Fläche 'tauchst', ist die Fläche gedanklich bereits in einem dreidimensionalen Raum!
Ich finde es in die Irre führend, prinzipiell zwischen zeitlichen und räumlichen Dimensionen zu unterscheiden; man müßte sich besser versuchen vorzustellen, wie aus einer nicht in ihrer Gänze wahrnehmbaren zusätzlichen Dimension unser subjektives Phänomen 'Zeitverlauf' entsteht. Und subjektiv scheint das 'Jetzt', unser 'Zeitverlauf' ja nach allen Regeln der Physik auch zu sein.

Zitat:
Stellen wir einfach fest. Sobald ich das Esstaebchen ins Flaechenland stecke entsteht dort an allen Orten ein Zeitpunkt.
Durch den Vorgang der Bewegung des Essstäbchens nimmt man Zeit von vorneherein stillschweigend als gegeben an.
Was sieht denn der Essstäbchenhalter? Als 'übergeordneter Beobachter' müßte er doch die Natur 'wirklicher' als die Flächenwesen wahrnehmen können.
Stattdessen sieht er den Stab an nur einer Stelle, die Flächenwesen an allen gleichzeitig?!
Ich glaube das ist zu kompliziert gedacht.

Hier ist mir noch was aufgefallen:
Zitat:
Die Einwohner wuerden plotzlich irgendwo in ihren Welt einen Punkt wahrnehmen.In welchem Winkel wir das Staebchen ins Flaechenland gestossen haben wuessten sie natuerlich nicht.
Auch dann nicht wenn wir das Esstaebchen schraeg ansetzten. Damit sie einen Teil des Staebchens sehen, muesste man Flaechenland (oder das Essstaebchen) schon kruemmen.
Ein Punkt wäre es nur wenn das Stäbchen gerade anfängt, 'auf,-bzw einzutauchen' in die Fläche.
Nehmen wir an, die Flächenwesen wüßten daß die 'wahre Natur' des Stäbchens rund ist. Dann könnten sie aus der 'sichtbaren' Form schon auf den Neigungswinkel schließen. Bei einer Neigung des Stäbchens würde der Kreisausschnitt in der Fläche zu ellipsenähnlichen Formen werden.
Als Flächenwesen würden sie aber im Grunde auch nur Punkt und Linie wahrnehmen und keinen Kreis oder Ellipse.
Wir können ja auch nicht sinnesgemäß in Körperinneres schauen, sondern sehen nur Flächen.
Bei einer Krümmung des Flächenlandes wäre nur der Querschnitt des Stäbchens entsprechend verzogen.

Ich denke man kann es so ausdrücken daß eine Dimension 'zeitartig' ist, wenn man diese aus der 'Froschperspektive' wahrnimmt bzw selbst in ihr enthalten ist. Hat der Beobachter selbst mehr Dimensionen als das Betrachtete gibt es denke ich keinen fundamentalen Unterschied bezüglich der Natur der Dimensionen.

Ansonsten kann die Party weitergehen, sagt die Dimensionspolizei!
Hermes
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