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Alt 30.10.08, 20:48
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Bewusstsein ist grundlegender als Raum und Zeit

Hallo richy!

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Hi Gandalf

Und was ist mit dem 2 ten Hauptsatz ?
Die Richtung der Zeit richtet sich nach der globalen Zunahme der Entropie.
Und in jedem Vorgang muss dieser erfuellt sein.
Man kann "global" auch durch ein abgeschlossenes System ersetzen.
Die Richtung der Zeit ist also sehr wohl in der Natur vorgegeben.
Waere dem nicht so mussten uns ab und zu Objekte aus der Zukunft begegnen.
Oder ein Stueck Asche wuerde rueckwaerts zu Holz zurueckbrennen.
Ich sagte ja oben bereits:
Kohleentstehung hat zum Einen was mit (emergenten) Gesetzmäßigkeiten biologischer Systeme und zum Anderen mit den Sätzen der Thermodynamik zu tun. Letztere stellen ein Teilgebiet der klassischen Physik dar.

Jedes Stück Holz lässt sich in Teile zerlegen, die eine gewisse Wahrscheinlichkeit haben in Asche zu zerfallen, - WIE AUCH UMGEKEHRT! Diese - mechanische Gesetzmäßigkeit gilt in beliebige Raum und Zeitrichtungen gleich. Das wir hier ein Ungleichgewicht in den Wahrscheinlichkeiten wahrnehmen hat NICHTS mit den klassischen Naturgesetzen zu tun. Die 'Poincaresche Wiederkehr' klassischer Systeme sollte Dir als "Chaostheoretiker" bekannt vor kommen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiederkehrsatz

Zitat: Demgemäß ist eine Abnahme der Entropie nicht prinzipiell unmöglich, aber innerhalb einer „kurzen“ Zeitspanne sehr unwahrscheinlich. Betrachtet man jedoch das Verhalten eines hamiltonschen Systems mit beschränktem Phasenraum für beliebig große Zeiten, so ist die Wiederkehr fast sicher

Boltzmann: Schon Clausius, Maxwell u.a. haben wiederholt darauf hingewiesen, daß die Lehrsätze der Gastheorie den Charakter statistischer Wahrheiten haben. Ich habe besonders oft und so deutlich als mir möglich war betont, daß das Maxwellsche Gesetz der Geschwindigkeitsverteilung unter Gasmolekülen keineswegs wie ein Lehrsatz der gewöhnlichen Mechanik aus den Bewegungsgleichungen allein bewiesen werden kann, daß man vielmehr nur beweisen kann, daß dasselbe weitaus die größte Wahrscheinlichkeit hat und bei einer großen Anzahl von Molekülen alle übrigen Zustände damit verglichen so unwahrscheinlich ist, daß sie praktisch nicht in Betracht kommen. An derselben Stelle habe ich auch betont, daß der zweite Hauptsatz vom molekulartheoretischen Standpunkte ein bloßer Wahrscheinlichkeitssatz ist.

Wahrscheinlichkeiten also - und keine zeitimanenten Naturgesetze - lassen u.a. Kohle oder Asche enstehen.

Und da ist der Ansatz, den ich vertrete: Quantensysteme 'wählen' aus diesen vorhandenen Wahrscheinlichkeiten ihre Realität (möglihcst widerspruchsfrei) aus. - was etwas anderes ist, als ein Vorhandensein von 'objektiv widerspruchsfreien' Zeit(abläufen) unabhängig dieser Systeme.

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Im folgenden beschreibst du dann die persoenlich wahrgenommene Zeit.
Dass diese subjektiv ist, daran zweifelt keiner.
Jeder erzeugt seine Raelitaet.
Das ist ok.
Aber jeder erzeugt eine andere Realitaet.
Schon deshalb kann eine objektive Realitaet gar nicht von subjektiven Eindruecken erzeugt werden.
Die muss unabhaengig davon einfach da sein. Deswegen misst man auch mit Uhren und laesst niemanden zaehlen.

Es muss geade umgekehrt sein. Die Natur macht die eindeutigen Vorgabe. Und jeder
von uns bastelt filtert davon sein Weltbild aus.
Die einzelnen Weltbilder interferieren auch miteinander. Prima Sache. Auch in diesem Forum.
Aber das ist keine rein physikalische Angelegenheit mehr.
Bis auf den letzten Satz hast Du meine volle Zustimmung (und ich sehe da auch keine Widersprüche)
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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