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Alt 22.12.08, 13:30
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Uranor Uranor ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Die QM könnte durchaus lokal realistisch sein

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Zitat von Slash Beitrag anzeigen
Eine Frage: Wenn es den Determinismus gibt, wäre dann sozusagen im "Urknall" schon alles festgelegt, wie die Welt abläuft? Bzw. wäre dann dieser chaotische Anfangszustand genau so gut organisiert wie heute, nur hat sich die "Organisation" (im Sinne davon dass bspw. Lebewesen, Planeten, etc. entstehen) nur noch nicht herausgebildet.
Hallo Slash,

einfach möglich sein kann die vollständige Determiniertheit nicht. Auch nach VW-Interpretationen muss sie wohl sich nicht zwangsläufig ergeben.

Besondere Interpretationen verlangen, dass sich grauenunendlich viele Wirklichkeiten exakt determiniert derart daueragierend durchmischen, dass die Unschärferelation auf extrem viele Welten aufgelöst ist. Die Befürworter wollen den echten Quantenzufall und eben die natürliche Messunschärfe zu definierten Realitäten auflösen. Indes, eine organisierende Theorie besteht nicht. Das ganze hat Interpretationscharakter, ist offenbar glaubensgestützt (Gott würfelt nicht und ggf. weitere Glauben).

Lägen die Meister des Glaubens richtig, wäre ja sogar das Urereignis selbst determiniert. Auf die Vorsituation wäre zurückrechenbar. Denn der nach Standardmodell behauptete Symmetriebruch wäre auf konkreten Ursachen basiert, wäre determiniert erfolgt, hätte eine grundsätzlich kronkret kennbare Folgesituation erbracht. Es wäre berechenbar, wie aus definierten Vorsituationen konkret definierbare Urereignisse folgen.

Nichts weist auf eine mögliche raumzeitliche Endlichkeit der Natur hin. Erfolgt die Wirklichkeit determiniert, ist sie grundsätzlich für jede beliebige Raumzeit berechenbar. Indes, wir können nicht mal die aktuelle Situation für unseren vielleicht ansich kleinen Kosmos kennen.

Tatsächlich wurde anhand von Beobachtungen auf eine mögliche Ausgangssituation rechnend geschätzt. Die im Modell enthaltene Inflationär-Situation legt Zeugnis darüber ab, wie unsicher und zufallsanfällig derartige Verfahren sind. Dem Modell lagen Beobachtungen mit Fingerhut-Telesköpchen zugrunde. Alte Schätzungen kamen auf einen kosmischen Radius von 7,5 MRD LJ, während inschischen seit genügend Jahren auf sehr nahe zum optischen Horizont (14 MRD LJ) beobachtet werden kann. Die Ausdehnungs-Berechnung nach WMAP ergibt 13,7 MRD LJ.

Gut, das nur zur Größenordnung und unserem tatsächlich nur sehr oberflächlichen Vermögen. Selbst bei tatsächlicher vollständiger Determiniertheit würde uns die Kenntnis überhaupt nichts nützen können. Kein Instrumentarium wird in der Lage sein, auch nur die winzige Terra exclusive kosmischerer Ereignisse zu berechnen - was ja unter der Bedingung nereits brachiales Fehlerpotential beinhaltet.

Ja nicht einmal ein lausiger Kaugummi könnte bis zur Terra-Entstehung, geschweige denn bis zum Urereignis zurückgerechnet werden. So was lächerliches wie ein Kaugummi ist nicht berechenbar? Der Aspekt einer möglichen Determiniertheit erscheint vor solchem Vordergrung quasi absolut müßig.

Äh ja, und es gibt Leben. Es zeichnet sich durch echte, nutzbare und real genutzte Freiheitsgrade aus. Spätestens das sollte incl. Konsequenzen absolut nicht mehr berechenbar sein.

Gruß Uranor
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