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Alt 01.11.09, 00:05
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Einsteins Zwillingsexperiment verstehen

Hi Uli,

du hattest Bruhn zitiert:

Zitat:
Gelegentlich wird argumentiert, es sei die Verweildauer in bewegten Inertialsystemen der Grund für das Auftreten der Zeitdifferenz. Doch wäre ein Verweilen in bewegten Inertialsystemen ohne (u.U. abrupt erfolgende) Beschleunigung/Verzögerung überhaupt nicht möglich. Überdies sieht man an den obigen beiden Beispielen, dass Art und Verlauf der Beschleunigung den Wert der Zeitdifferenz wesentlich bestimmen.
Ich bin der Meinung, dass man hier lieber 3 mal lesen sollte. Es besteht nämlich die Gefahr von Missverständnissen.

Zunächst der 1. Satz:

Zitat:
Gelegentlich wird argumentiert, es sei die Verweildauer in bewegten Inertialsystemen der Grund für das Auftreten der Zeitdifferenz.
Das stimmt insoweit, dass der eigentliche Grund für das Auftreten der Zeitdifferenz im Inertialsystemwechsel bei der Beschleunigungsphase liegt und nicht an der Verweildauer im bewegten Inertialsystem festzumachen ist.

Diesen Satz könnte man jetzt aber dahingehend missverstehen, dass die Verweildauer im bewegten Inertialsystem keinen Einfluss auf das Ausmaß der Zeitdifferenz hätte. Das wäre natürlich grundlegend falsch.

weiter:

Zitat:
Doch wäre ein Verweilen in bewegten Inertialsystemen ohne (u.U. abrupt erfolgende) Beschleunigung/Verzögerung überhaupt nicht möglich.
Den Satz kapiere ich auch nach 3-maligem Lesen nicht. Ich kann in einem bewegten Inertialsystem so lange verweilen wie ich will. Was sollte mich daran hindern? Warum muss ich dazu beschleunigen?

und

Zitat:
Überdies sieht man an den obigen beiden Beispielen, dass Art und Verlauf der Beschleunigung den Wert der Zeitdifferenz wesentlich bestimmen.
Die beiden Beispiele habe ich jetzt nicht angeschaut. Es sind natürlich Beispiele denkbar, in denen das so ist.

Aber das klassische ZP geht nun mal davon aus, dass die Beschleunigungsphase bei der Umkehr des Reisezwillings nur kurz im Vergeich zur Reisephase ist, bzw. sogar von einer instantanen Umkehr.

Und dann sieht es nun mal so aus, dass die Beschleunigungsphase den Wert der Zeitdifferenz nur extrem gering bzw. gar nicht bestimmt.

Gruss, Marco Polo
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