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Alt 11.12.09, 15:15
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Kritik des ontologischen Weltbildes

Hi Zippel
Ein Missverstaendnis liegt tatsaechlich an dem Begriff Verschraenkung, von dem jeder auch eine andere Vorstellung hat. Ich habe im Thread hier geschrieben, dass auch Prof. Zehs Verwendung missverstaendlich sein kann. Es gab hier im Forum schon zuvor Missverstaendnisse mit seiner Formulierung, die wohl eine hochdimensionale Erweiterung darstellt. Aber jeder kennt nur diese Verschraenkung beim EPR Experiment, die tatsaechlich in unserer Realitaet in Erscheinung tritt. Unter sehr grossem technischem Aufwand um den Zustand aufrecht zu erhalten. Und dazu ist die Verschraenkung einer der wichtigsten Faktoren fuer die Aussage :
Die QM ist nicht real. Die QM ist nicht lokal.
Es waere aber tatsaechlich schade wenn eine Verstaendigung aufgrund der Definition scheitert. Aber eine eventuell dritte Auslegungen des Begriffs ist schon recht verwirrend.

Aber unzureichende Definitionen betreffen ueberhaupt die Interpretationen der Quantenmechanik. Bevor man in diesem "exotischen" Gebiet Aussagen trifft muss man einige Begriffe exakt definieren. Was ist zum Beispiel nicht real ?
Das ist ueberhaupt einer der Knackpunkte. Da denkt jeder sofort an etwas nicht existentes und abstraktes, also rein gedankliches. Wo soll denn auch etwas sein, dass man ueberhaupt nicht wahrnehmen kann ? Aber eine EM Welle kann man direkt auch nicht wahrnehmen, nur ueber Messungen darauf schliessen. Dennoch wird niemand an der Physikalitaet einer EM Welle zweifeln.
Meiner Meinung nach muessen zunaechst folgende Begrifffe genau umrissen, beschrieben, definiert und zugeordnet werden :
Abstrakt (geistig), physikalisch, real, nicht real.
Beschreibt die Wahrscheinlichkeitswelle etwas abstraktes, oder etwas physikalisches Reales oder etwas physikalisches Irreales ?

Das ist die eigentliche, uebergeordnete Fragestellung. Ein Hauptunterscheidungskriterium der Interpretationen.
Nebenbei :
Was beschreibt die Loesung eigentlich selbst ? Also nicht deren Betragsquadrat ?

Eine Alternative zu "nicht real" ist abstrakt.
Beispiel komplexe Zahlenebene.
Die komplexen Zahlen sind eine Erweiterung der reelle Zahlen um einen imaginaeren Anteil. Beide Anteile koennen zusammen nicht in selber Form physikalisch in Erscheinung treten. Deren Darstellung ist die komplexe Zahlenebene. Dabei wird die "eindimensionale" Zahlengerader der reellen Zahlen um eine weitere Zahlengerade, Dimension erweitert.
Hier laesst sich eine Realitaet beschreiben, dass ein Zahlenwert nur einen REAL- keinen Imagiaeranteil aufweist. Zahlen mit Imaginaeranteil sind somit nicht REAL. Einzigste Ausnahme sind die Zahlen x+j*0. Nur die reelle Achse ist Real. In der Ebene (x,y) alle Werte (x,0)
Was will ich damit sagen ? Der Begriff der Realitaet laesst sch auch rein formell ueber eine Imaginaere zusaetzliche Achse beschreiben. Allgemein eine zusaetzliche Dimension.
Die Bezeichnung imaginaer statt nicht real, irreal waere hier ein Vorschlag um dies zu einer Irrealitaet abzugrenzen, die rein geistiger Natur ist.
Ob diese Dimension(en) existiert interessiert zunaechst gar nicht. Es interessiert lediglich ob deren Natur physiklaisch ist oder abstrakt. Waere sie abstrakt, dann ist auch die Irrealitaet abstrakt. Die Abgrenzung sinnlos. Also muessen wir sie zur Abgrenzung als physikalisch annehmen.
Fallen dir noch irgendwelche Alternativen dazu ein ? in Objekt voellig unbeschreibbaren Charakters vielleicht.
Wir moechten, ja muessen zunaechst alles akzeptieren.
Viele Gruesse
Teil 2 in Kuerze.

Ge?ndert von richy (11.12.09 um 16:28 Uhr)
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