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Alt 07.04.10, 16:34
Timm Timm ist offline
Singularität
 
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Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
C.F.GAUSS hat als erster den Zusammenhang der Krümmung von Lichtstrahlen im Vakuum mit dem Krümmungsmaß des Raumes erkannt.
Er hat dann auch die Frage nach der wahren Geometrie des Raumes als Frage der Bestimmung der von den Lichtstrahlen im Universum gebildeten sideralen Dreiecke gestellt.
Ein Jahrhundert später fand EINSTEIN mit der ART die Lösung dieser Fragen.

GAUSS prägte auch den Begiff "Krümmungsmaß" k=1/R² als erster.
Schon GAUSS kam zu der Einsicht, dass die durch das Licht definierte Weltgeometrie durch die Gravitation der Massen determiniert wird und die Raumkrümmung durch das grav.Potential -Gm/r im Verhältnis zu c² bestimmt wird.
Die zusammenfassende Größe ist dabei das Verhältnis des Gravitationsradius rg=Gm/c² zur Entfernung r , das dimensionslose grav.Potential:
φ/c² = Gm/c²r
aus dem das Krümmungsmaß des Raumes k≈-Gmc²r³ nach GAUSS folgt.

Gruß EMI
Ja, EMI, es ist schon erstaunlich, wie weit C.F.Gauß seiner Zeit voraus war.

Gruß, Timm

P.S.
Hier noch etwas mehr dazu für Interessierte:
http://www.gauss-goettingen.de/gauss_kniffelig_raum.php
Zitat:
Gauss' Idee und Messung
Gauss hat erkannt, dass unser Universum gekrümmt sein könnte. Das heißt er hat erkannt, dass die Frage, ob der Raum gekrümmt ist, nicht mathematisch also nur durch logische Überlegungen beantwortet werden kann, so wie man etwa beweisen kann, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Die Frage muss physikalisch beantwortet werden: Wir müssen uns den Raum, in dem wir leben, anschauen und sehen, ob er gekrümmt ist oder nicht. Ähnlich wie wir nur durch Beobachtung feststellen können, dass die Erde der dritte große Planet von der Sonne aus gesehen ist und nicht der vierte. Für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts ist die Raumkrümmung eine ungeheuer gewagte Idee. Sie zeigt, dass Gauss nicht nur in der Lage war, vom menschlichen Erfahrungsbereich zu abstrahieren. Er war auch bereit, außerhalb dieses Erfahrungsbereichs konstruierte Gedankengebäude als Erklärungsmodelle der realen Welt zu akzeptieren.

Gauss hat selbstverständlich auch geprüft, ob er eine schwache Raumkrümmung messen kann. Bei der Landvermessung führte er hochpräzise Winkelmessungen von großen Dreiecken zwischen den Vermessungspunkten durch. Die Messungen kombinierte er über das gesamte Königreich Hannover. Nach Berücksichtigung der Erdkrümmung konnte er die Winkelsumme von Dreiecken mit mehreren hundert Kilometern Seitenlänge berechnen. Das Ergebnis war: Wenn der Raum gekrümmt sein sollte, dann nur so schwach, dass es seiner Messung entging. Da Gauss seine Messfehler immer genau bestimmte, konnte er auch angeben, wie stark der Raum höchstens gekrümmt sein kann, weil er es sonst gemessen hätte.

Bei den einzelnen Messungen peilte Gauss zuerst Kirchtürme und andere markante Punkte an. Später erfand er den Heliometer (das Original, das auf dem 10DM-Schein abgebildet war, liegt in Göttingen). Damit konnte er das Sonnenlicht so umleiten, dass ein künstlicher Stern, d.h. ein über viele Kilometer sichtbarer Lichtpunkt entstand. Wir wollen damit nicht in erster Linie auf die bewundernswerte Vielseitigkeit von C. F. Gauss hinweisen, sondern hervorheben, dass er mit Licht gemessen hat, also auch er schon (richtig) davon ausgegangen ist, dass das Licht den kürzesten Weg nimmt und deshalb die richtige Referenz darstellt.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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