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Alt 23.06.10, 00:34
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Wie verhält sich ein Bose-Einstein-Kondensat bei relativistischen Geschwindigkeit

Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
indem man die Koordinaten von Anfangs- und Endpunkten des zu messenden Objektes bestimmt, die sie in meinem BS zu irgendeiner Zeit gleichzeitig hatten. Das ist i.a. nicht die Länge, die ich unmittelbar sehe, denn i.a. werden die Lichtlaufzeiten von Strahlen vom Anfang und Ende de Objektes, die in meinem Auge gleichzeitig einlaufen, nicht zum selben Zeitpunkt von Anfang und Ende ausgesandt worden sein. Ein einfacher Schnappschuss reicht also nicht. Ich nehme an, in die Richtung ging Marcos Kommentar.
So ist es, Uli. Das was wir sehen, ist nicht das was die Längenkontraktion für ein Messergebnis vorhersagt.

Die Lichtlaufzeiten werden bei der Formel für die Längenkontraktion nicht berücksichtigt. Also sieht man ein Objekt, dass der Längenkontraktion unterworfen ist nicht so, wie die Längenkontraktion es vorgibt.

Durch sogenannte Retardierungserscheinungen sieht der Beobachter das Objekt nun mal nicht an dem Ort, an dem es sich zum Zeitpunkt der Beobachtung tatsächlich befindet. Es ist ja dann schon in Abhängigkeit der Entfernung und damit der Lichtlaufzeit schon ein ganzes Stück weiter gekommen.

Wenn wir ein ausgedehntes Objekt beobachten, dann haben weit auseinanderliegende Punkte dieses Objektes unterschiedliche Lichtlaufzeiten. Der Beobachter sieht also nicht nur das Objekt als Ganzes, wie es zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit ausgesehen hat, sondern jeder einzelne Punkt des Objektes gehört zu einem anderen Zeitpunkt der Vergangenheit.

Dass das bisweilen zu bizarren Verzerrungen führen kann, dürfte nicht weiter verwundern. Schliesslich verändern sich alle gedachten Winkel auf der Oberfläche des Objektes. Ursache hierfür ist die fehlende Längenkontraktion senkrecht zur Bewegungsrichtung.

In der Praxis dürfte man solche Verzerrungen aber nicht zu Gesicht bekommen. Vielleicht mit einer Hochgeschwindigkeitskamera? Ab gesehen davon fliegen hier auch nicht ständig Objekte herum, die sich mit relativistischer Geschwindigkeit bewegen und als Messobjekte dienen könnten.

Zitat:
Zitat von Jogi Beitrag anzeigen
Mir ging es darum, dass die Messung nicht haptisch erfolgen kann.
Klar. Das geht natürlich nicht. Ich dachte du meintest mit optisch, das was wir sehen.

Uli schrieb ja, wie die Längenkontraktion bestimmt wird:

Zitat:
indem man die Koordinaten von Anfangs- und Endpunkten des zu messenden Objektes bestimmt, die sie in meinem BS zu irgendeiner Zeit gleichzeitig hatten
Wie man das jetzt praktisch am geschicktesten durchführt, da bin ich auch überfragt. Vielleicht mit Lichtschranken? Ich meine EMI hätte dazu schon mal was geschrieben. Kann mich aber auch täuschen.

Letztendlich gehts bei der SRT aber auch nicht um die technischen Möglichkeiten der Umsetzbarkeit von Längenmessungen und dergleichen.

Hier werden eher Koordinatensysteme verglichen, die sich relativ zueinander bewegen.

Da fällt mir auf. Das hat alles nicht mehr so richtig viel mit dem Threadthema zu tun.

Gruss, Marco Polo
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