llo Gandalf,
Zitat:
Zitat von Gandalf
Dann wird das mit der Dekohärenz imho auch auf einmal ganz klar verstehbar: Dekohärenz = (nichts anderes als) Verschränkung!
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Ich fürchte, das ist mißverständlich.
Dekohärenz ist zunächst mal die Beschreibung eines Phänomens. Gemeint ist der fortschreitende Verlust der Interferenzfähigkeit, daher ja auch der Name Dekohärenz. Im Falle des DS-Experimentes geht diese mit einem fortschrteitenden "Auswaschen" der Interferenzstreifen einher.
In der neueren Literatur wird der Dekohärenz-Prozess mit einer zunehmenden Verschränkung des Quantenobjekts mit der Umgebung identifiziert, wobei Weg-Information preisgegeben wird. Von der Wirkung her gesehen ersetzt die umgebungsinduzierte Dekohärenz das Kollaps-Postulat. Diese Auffassung kommt ohne Aufspaltung in die vielen Welten aus. Sie schließt die Verschränkung bis in den makroskopischen Bereich nicht grundsätzlich aus, wohl aber deren Beobachtbarkeit im Alltag.
Der Dekohärenz-Prozess läßt sich prinzipiell auch mit den GRB-Theorien (Ghirardi, Rimini und Weber) abbilden. Demnach tritt der Kollaps der Wellenfunktion spontan auf und mit zunehmender Masse der Partikel häufiger. Diese Kollaps-Theorien (Verschränkung ist hier kein Thema) klingen ziemlich gekünstelt und werden nach meinem Eindruck in der Fachwelt nicht mehr ernsthaft diskutiert.
Zeilinger erwähnt Zeh zwar nicht namentlich, setzt sich aber mit der VWI auseinander.
Gruß, Timm