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Alt 25.09.10, 22:46
Tim P. Tim P. ist offline
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Standard AW: Dekohärenz und andere Quantenmißverständnisse

Zum Thema Natur vs. Beobachter:

Wenn Schrödinger von einem Beobachter spricht - so denke ich - nutzt er diesen Begriff hier nur, um das Prinzip zu veranschaulichen, welches eine Beobachtung einer "Entität", die den Gesetzen der Quantenmechanik unterliegt darstellt. Dabei geht es doch ausschließlich um die Aussage, dass die Erkennung einer Entität - egal ob im Mikro- oder im Makrokosmos - lediglich mit einer kleineren Wellenlänge als die Größe der Entität selbst möglich ist. Nun bedeutet aber eine kleinere Wellenlänge auch eine größere Energie, woraus sich wiederum ergibt, dass die Energie, die nötig ist um eine Entität im Mikrokosmos zu beobachten, dieselbe direkt beeinflusst.

Zurück zum Veranschaulichungsbeispiel von Schrödinger Katze. Was in diesem Beispiel nur deshalb als bewusste Aktion eines Beobachters angesehen werden muss, ist selbstverständlich nicht eins zu eins übertragbar auf eine Messung in der Quantenmechanik. Denn eines muss man sich dabei immer in Erinnerung rufen: Die Energie, die auf eine zu beobachtente Entität fällt, geht nicht vom Auge des Beobachters aus, sondern wird nur dort hinein reflektiert. Von daher dürfte es doch unabhängig von jeglicher Deutung schon immer klar gewesen sein, dass jede auf eine quantenmechanische Entität treffende Energie mit kleinerer Wellenlänge als die Entität selbst eine Veränderung hervorruft und dass dadurch ihr Zustand eindeutig wird - egal ob die Reflektierte Energie anschließend auf ein Messgerät (Beobachter) fällt oder in das Universium entweicht.

Ich sehe also durch die verschiedenen Deutungen vielmehr Interpretationen von Schrödingers Veranschaulichungsbeispiel im Makrokosmos, als Interpretationen der Vorgänge im Mikrokosmos selbst.
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