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Alt 10.12.10, 10:31
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Standard AW: Ausgliederung aus " Eigenzeit für äußere Schwarzschild-Metrik"

Hi JoAx,
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Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Wenn du bei L&L, oder auch anderen "Standardwerken", wie du es ausdrückst, Anlass zur "Kritik" siehst, dann ist es in den aller meisten Fällen ein Zeichen dafür, dass du etwas nicht verstanden oder überinterpretiert hast.
Demnach stimmt diese Aussage von mir also nicht:
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Zitat:
Zitat von SCR
IMHO wurde ein kleiner, aber entscheidender Aspekt in der L&L-Darstellung außen vor gelassen: Sobald ein Teilchen den EH erreicht, ist seine Masse bereits dem SL zuzurechen. Folge: Der EH dehnt sich (ein klitzekleinwenig) aus - Gerade so viel, um das Teilchen zu "umfassen". Damit befindet sich das Teilchen dann auch für den äußeren Beobachter hinter dem EH und ist damit in das SL gestürzt. IMHO.
[...] Man nehme ein Gummituch mit einem SL. Man markiere sich auf dem Gummituch den EH mit einem Edding. Nun lasse man eine Testmasse in das SL rollen: Dort, wo sich die Testmasse dem EH nähert, wird das Gummituch weiter nach unten gedrückt als in den anderen Bereichen: "Der EH streckt die Zunge nach dem einfallenden Teilchen aus". Ich frage mich da insgesamt schon: Könnte es eventuell sein, dass da L&L unreflektiert von irgend jemand anderem abgeschrieben haben?
"Unzureichende" Ergebnisse kommen zumeist dann zu Stande, wenn die Antwort eines MODELLS unreflektiert übernommen wird:
Bei der äußeren Schwarzschild-Lösung wird sämtliche Materie an einem Punkt konzentriert (= Quelle des G-Felds) angenommen - Deshalb spricht man ja auch von Vakuumlösungen ("Mit Ausnahme eines einzigen Punktes liegt überall Vakuum mit verschwindendem Energie-Impuls-Tensor vor"). Sämtliche Analysen, die man im weiteren Umfeld der Punktsingularität in diesem Modell vornimmt, müssen damit zwangsläufig auf "gravitationsfreien" Testteilchen basieren. "Vergißt" man später diese Basis-Annahme, braucht man sich IMHO über manche Folgen nicht zu wundern.
Es ist nun aber ja nicht nur bei L&L so sondern es zieht sich wie ein roter Faden durch nahezu jede gängige Fachliteratur: Es werden die in der Realität vorliegenden, eigenen G-Potentiale der betrachteten Testteilchen außen vor gelassen, welche selbst die Raumzeit krümmen und so auch für den entfernten Beobachter das Teilchen in der Realität "in endlicher Zeit" den EH überschreiten lassen - Denn diese G-Potentiale kennt nun eben einmal die äußere Schwarzschildlösung nicht.
Diese Sicht ist völlig falsch: Aus Sicht des entfernten Beobachters überschreitet ein einfallendes Teilchen nie den EH.
Das ist meines Wissens so auch grundsätzlich jeder gängigen Standardliteratur (und nicht nur L&L) zu entnehmen (Ich kenne zumindest keine, in der etwas anderes stehen würde).

Und diese meine Ansicht stimmt ebenfalls nicht:
Zitat:
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Zitat:
Zitat von SCR
Der feldfreie Beobachter kann aus seinem Bezugssystem heraus ein und dasselbe Objekt aber nicht gleichzeitig als ruhend und bewegt ansehen - Das stellt einen Widerspruch dar.
Die Argumentation in L&L basiert auf einem unzulässigen Widerspruch: Damit sind sämtliche darauf basierenden Schlußfolgerungen unhaltbar - Diesen Aspekt erachte ich als äußerst gravierend.
Stattdessen ist richtig: "Ein lokal sich mit c bewegendes Teilchen", welches für den entfernten Beobachter eindeutig "am EH ruht", weist zu diesem/aus dessen Sicht einen Dopplereffekt auf, der aus der trotzdem vorliegenden Relativgeschwindigkeit des Teilchens zum Beobachter herrührt.

Zur Reflektion: Habe ich diese beiden Aspekte jetzt physikalisch korrekt und plausibel dargestellt?

Ge?ndert von SCR (11.12.10 um 07:13 Uhr) Grund: Habe das Äquivalenzprinzip ausgegliedert
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