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Alt 20.06.11, 11:53
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Standard AW: Literaturempfehlung zur Einschätzung mancher Theorie jenseits der Standardphysik

Zur Schwarzschildlösung:

1. Die heute als "äußere Schwarzschildlösung" bekannte Arbeit:
Über das Gravitationsfeld eines Massenpunktes nach der Einsteinschen Theorie; Karl Schwarzschild; Sitzungsberichte der königlich preussischen Akademie der Wissenschaften; 1916; S. 189–196

2. Die heute als "innere Schwarzschildlösung" (und in Verbindung mit obiger als "vollständige Schwarzschildlösung") bekannte Arbeit:
Über das Gravitationsfeld einer Kugel aus inkompressibler Flüssigkeit nach der Einsteinschen Theorie; Karl Schwarzschild; Sitzungsberichte der königlich preussischen Akademie der Wissenschaften; 1916; S. 424-434

"Der (zuvor gesandte) Brief" Schwarzschilds an Einstein vom 15.12.1915:



Der Originaltext des Briefes: http://www.mastersofcinema.org/jan/tt.pdf

Schwarzschild leitet ein paar Wochen nach diesem Brief seine Arbeit "Über das Gravitationsfeld eines Massenpunktes nach der Einstein’schen Theorie" vom 13.01.1916 mit den Worten ein:
Zitat:
Zitat von Schwarzschild
§1. Hr. Einstein hat in seiner Arbeit über die Perihelbewegung des Merkur (s. Sitzungsberichte vom 18. November 1915) folgendes Problem gestellt: [...] Das Problem ist, ein Linienelement mit solchen Koeffizienten ausfindig zu machen, daß die Feldgleichungen, die Determinantengleichung und diese vier Forderungen erfüllt werden.
Als abschließendes Ergebnis bestätigt er in §6 grundsätzlich Einsteins Näherungslösung für den Merkurperihel quantitativ.

Zu qualitativen Aspekten möchte ich auf folgende Arbeit verweisen:
Einstein’s Paper: “Explanation of the Perihelion Motion of Mercury from General Relativity Theory”; Anatoli Andrei Vankov; 07.01.2011
(Meiner Meinung nach sehr lesenswert!)

-> Die erste strenge Lösung der Feldgleichungen war dadurch motiviert, den Umlauf des Merkur um die Sonne nicht nur in Näherung (wie durch Einstein direkt in der ART durchgeführt) sondern präzise gemäß der neuen Theorie zu beschreiben. Hierfür nahm Schwarzschild aus (naheliegenden) Gründen der Vereinfachung die Sonne als Massenpunkt und den sie umgebenden Raum als materiefrei (-> "geht im Unendlichen in die Minkowski-Metrik über") an.
Dass dabei eine Singularität (in Form einer auftretenden Division durch 0) an besagtem Massepunkt zu Tage trat ist wohl eher als ein "unbeabsichtigter Nebeneffekt" des schwarzschildschen Ansatzes anzusehen: Sie ist keinesfalls der Schwerpunkt / der primäre Fokus der Arbeit Schwarzschilds zu sehen.

Gegebenenfalls ergänzend aus den Sitzungsberichten der königlich preussischen Akademie der Wissenschaften - Jahrgang 1916:
- Schwarzschild: Über das Gravitationsfeld eines Massenpunktes nach der Einstein’schen Theorie S. 189
- Schwarzschild: Über das Gravitationsfeld einer Kugel aus inkompressibler Flüssigkeit S. 424
- Einstein: Näherungsweise Integration der Feldgleichungen der Gravitation S. 688
- Einstein: Gedächtnisrede auf Karl Schwarzschild S. 768
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