Thema: Quantenlogik
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Alt 29.09.11, 18:38
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richy richy ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Quantenlogik

Hi Nick
Zitat:
Mancher spricht von wirklich räumlichen zusätzlichen Dimensionen, mancher rollt sie auf.
Manche ? Alle Stringtheorien gehen davon aus. Und diese raeumlichen Dimensionen muessen kompakifiziert, z.B. aufgerollt sein.
Der ganze Hype um die Mini Black Holes beim LHC basierte auf der Grundlage zusaetlicher raeumlicher Dimensionen. Der Sicherheitsbericht rechnet alle moeglichen Varianten dazu durch. Das nimmt man (zumindestens die Mathematiker die davon profitieren) recht ernst und in den Forschungsbereich fliessen Millarden rein. Ganz im Gegensatz zu Ansaetzen mit imaginaeren Dimensionen, die man nicht aufrollen muss und im Grunde sehr einfach verstaendlich sind. Warum dieser Ansatz kaum unterstuetzt wird weiss ich nicht.

Zitat:
Beidem gemeinsam ist zwingend, dass jedem Objekt, hier vorzugsweise ein Quant, eine Verbindung zum Zentrum des Begrenzungsraumes zur Verfügung steht. Zumindest in Gestalt einer Distanz......
Also da darfst du mich nicht fragen. Der Kabeljau ist so ein komplexer Fisch, an den traue ich mich nicht ran. Ich hab ehrlich gesagt keinerlei Vorstellung wie kompaktifizierte Dimensionen zu einer Globalitaet fuehren koennten. Bei ausgebreiteten zeitlichen Dimensionen ist das recht einfach. Nehmen wir an unsere Realitaet ist durch x5=0 (i*m) ausgezeichnet und du koenntest diesen Wert veraendern, dann hast du fuer x5=0.1 (i*m) eine andere Welt.
Beispiel :
Triffst du in x5=0 die Entscheidung bei rot uber die Ampel zu fahren, dann existiert nun eine Welt x5=0 bei der du bei rot ueber die Ampel gefahren bist.
Die Welt in der du angehalten hast liegt zum Beispiel bei x5=0.1, gehoert also nicht mehr zu unserer Realitaet. Dort kriegst du keine Post von der Stadt. Das ist wie bei der Zeit, in der immer ein Gegenwartspunkt t=0 existiert. Allerdings ist dieser verschmiert und so ist wohl unsere Moeglichkeitsrealitaet nicht ganz scharf.
Der ganze Zirkus loest sich somit in der Wahl einer oder mehrerer Zahlen auf.
Bei Everett ist das konkret im Detail natuerlich etwas komplizierter, da dieser keine einzelne ausgebreitete Diension annimmt, sondern einen Konfigurationsraum. Eine Interpretation soll im Gegensatz zu einer Theorie moeglichst keine Erweiterungen enthalten. Daher nimmt Everett keine einzelne zusaetzliche Dimension an, sondern fuer jeden Zustand eines Mehrteilchensystems eine eigene Dimension. Die minimalste Version. Damit bleibt die SGL so wie sie ist. Bei einem einzelnen Teilchen sogar 3+1 dimensional. Man muss auch keinen Wellenkollaps einfuehren oder Umformungen wie bei der BM. Man koennte alle moeglichen Zustaende zum Verstaendnis aber auf eine ausgebreitete einzige zeitartige Koordinate abbilden. Dann wird das noch anschaulicher.
Zitat:
Viele Druiden, Schamanen, Esoteriker und Heipraktiker klatschen mir Beifall, verifizieren sich doch so all ihre Vorstellungen.
Nee, die klatschen bei realistischen Modellen keinesfalls Beifall. Denn diese machen sie zunaechst mal ueberfluessig. Es haengt vom Wohlwollen des Physikers dann ab, ob er wie Wheeler oder Penrose hier Eingestaendnisse zulaesst. Das ist dann sicherlich motiviert durch das Erleben der eigenen Persoenlichkeit oder Aspekte der Nichtbeschreibbarkeit die Knut anhand einiger Beispiele beschrieben hat. Ein Realismus benoetigt weder Esoteriker noch Geister noch Druiden. Realistische Deutungen wie VWI oder BM verwenden ausschlieslich reine Physik. Daher auch der Name : Realismus. Philosophen oder die Kirche kann man zusaetzlich in Betracht ziehen. Muss man aber nicht.
Gruesse

Ge?ndert von richy (30.09.11 um 02:38 Uhr)
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