Thema: Quantenlogik
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #141  
Alt 04.10.11, 00:46
amc amc ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.05.2011
Beitr?ge: 896
Standard AW: Quantenlogik

Hi Richy,

vermutlich bin ich nicht in der Lage wirklich sinnvolle Spekulationen zu deinen Fragen anzustellen. Meine Kenntnisse sind zwar nicht die allerschlechtesten, insgesamt aber doch recht dürftig. Ich kann einfach die Gedanken nehmen, die mir zu deinen Fragen mehr oder weniger spontan durch den Kopf gehen, die natürlich auch in völlig falsche Richtungen gehen können. Falls sie ein wenig vermittelnd wirken ist das positiv für mich, zuviel erwarten kann man dabei sicher nicht, weil ich dafür einfach zuwenig weiß, und die Dinge oft nicht richtig verstehe und einschätzen kann.

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
- Wie verstehst du hier die Begriffe Existenz und Nichtexistenz ?
Ich habe es so verstanden, dass hier in erster Linie konkrete Eigenschaften des Quantenobjektes gemeint sind (Impuls,Ort), welche man nicht zu jederzeit als existent betrachten darf. Es wird im Grunde vermieden über die Existenz oder Nichtexistenz des Teilchens an sich zwischen den Ereignissen konkrete Aussagen zu machen, weil dies auch ohne Messung schlecht möglich ist.

Wikipedia - Kopenhagener Deutung
Zitat:
In welcher Form oder wo ein Teilchen zwischen zwei Messungen existiert, macht die Quantenmechanik nach der Kopenhagener Deutung keine Aussage.
Allerdings:

Zitat:
Die Kopenhagener Deutung in ihrer ursprünglichen Version von Niels Bohr verneint nun die Existenz jeglicher Beziehung zwischen den Objekten des quantentheoretischen Formalismus einerseits und der „realen Welt“ andererseits, die über dessen Fähigkeit zur Voraussage von Wahrscheinlichkeiten von Messergebnissen hinaus geht. Einzig den durch die Theorie vorhergesagten Messwerten, und damit klassischen Begriffen, wird eine unmittelbare Realität zugewiesen. In diesem Sinne ist die Quantenmechanik eine nichtreale Theorie.
Ich denke dies hier:

Zitat:
Die mit dem Begriff „Teilchen“ nach Maßstäben unserer Alltagserfahrung verknüpfte Vorstellung, diese Portion müsse sich in jedem Moment an einem bestimmten Ort befinden und damit permanent als Teilchen Bestandteil der Realität sein, ist hingegen experimentell nicht gedeckt und führt im Gegenteil zu Widersprüchen mit den empirischen Messergebnissen. Diese Vorstellung ist in der Kopenhagener Deutung aufgegeben.
... ist sehr vernünftig und steht kaum zur Diskussion, oder? Die entscheidende Frage ist (IMHO), ob diese, ich nenne es mal Wellenrealität, auch eine tatsächliche, sich allerdings zu der bisher bekannten klassischen raumzeitlichen Realität andersartig darstellende Realität ist? Aber als solche auch als existent zu betrachten ist. Nur wäre sie eben nicht Teil unserer Realität im herkömmlichen Sinne, daher sie besäße keine Zeit und keinen Ort, wäre aber unverszichtbarer Teil unserer Wirklichkeit (hier bewusst Wirklichkeit und nicht Realität). Sie könnte sich so als real existierendes verbindendes Element (zwischen klassischen Ereignissen) in unserer Wirklichkeit darstellen. Ich halte dies für durchaus plausibel.

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
- Ist speziell eine physikalische Existenz gemeint ?
Wenn mit physikalischer Existenz klassische raumzeitliche Ereignisse gemeint sind, dann sind wohl diese speziell gemeint, über mehr versucht die Kopenhagener Deutung, wie ich sie verstehe, keine Aussage zu machen:

Zitat:
Zitat von Weizsäcker
Was beobachtet worden ist, existiert gewiss; bezüglich dessen, was nicht beobachtet worden ist, haben wir jedoch die Freiheit, Annahmen über dessen Existenz oder Nichtexistenz einzuführen.
Es wird bewusst versucht es möglichst offen zu lassen ...

Ich denke vorallem ist aber Existenz an sich gemeint. Warum zwischen Existenzen unterscheiden? Wenn etwas existiert dann existiert es, und wenn nicht dann nicht. Vielleicht sollte man sich anders nähern: Alles ist eine Existenz, und was sich in ihr befindet, sie ausmacht, muss grundsätzlich physikalisch beschreibbar sein, und sich auch bemerbar machen, um als existent gelten zu können.

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
- Wie koennte man eine physikalische Nichtexistenz deuten ?
Wie schon oben erwähnt, halte ich eine Unterscheidung für nicht sinnvoll (nur gedacht). Allerdings, und das ist IMHO die Frage, gibt es eine vom raumzeitlichen Ereignis losgelöste, oder besser - vorgeschaltete Existenz? Im klassischen Sinn mag diese vielleicht als nicht physikalisch erscheinen, ich denke aber wenn sie als existent zu betrachten ist, dann muss sie auch zu einem gewissen Grad physikalisch beschreibbar sein.

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
- Waere der Waegbarkeitsbegriff (incl. Eigenschaften bezogen auf Waegbares und Unwaegbares) fuer eine Differenzierung geeignet ?
Wie gesagt, denke ich, dass jede Art von Existenz sich auf irgendeine Weise bemerkbar machen muss. Man müsste also, wenn die Wellenrealität existent ist, diese auf irgendeine Art bemessen können. Mir ist klar, das dies im Grunde ein Widerspruch in sich ist.

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
- Welche Masse hat ein C70 Molekuel im ueberlagerten Zustand ?
Genau, ich denke wenn dieser Zustand als physikalisch existent anzusehen ist, so muss dieser auch Masse besitzen und möglicherweise gravitativ sein.

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
- Ist Masse eine abstrakte Eigenschaft ?
Nach allem was ich weiß, was nicht wirklich viel ist, sehe ich Masse als elementarste Eigenschaft an. Alles was existiert besitzt auch Masse. Aber manches besitzt nicht viel mehr als Masse (Dunkle Materie/Energie), vielleicht verhält es sich mit dieser Wellenrealität ähnlich. Nur ne Spekulation ...


Freundlichst,
AMC
Mit Zitat antworten