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Alt 06.10.11, 17:58
Benjamin Benjamin ist offline
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Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Die Frage (mein letztes Beispiel) die mir durch den Kopf ging war:
Wenn der Weg A in 5% der Fälle zu einer Wechselwirkung führt, wobei die Bewegung der (Mess-)Moleküle als nicht determiniert zu verstehen ist (anders wie beim Polarisationsfilter! ) dann kommen insgesamt nur 97,5% der Photonen am DS an.

95% der Photonen sollten eine Interferenz aufweisen. 2,5% sind durch A „vernichtet“ (kommen also nie an!) und die restlichen 2,5% sind den Weg B gegangen, wären aber bei A gemessen worden = keine Interfenz?
Hm? "die restlichen 2,5% sind den Weg B gegangen, wären aber bei A gemessen worden " ... Wenn sie in A gemessen werden, sind sie den Weg A gegangen und nicht den Weg B!

Zitat:
Ab wann wird die Interferenz messbar gestört.
Was meinst du mit "die Interferenz wird messbar gestört"? Wie es in keinem Experiment 100%ig dem Modell entsprechende Ergebnisse gibt, so gibt es auch kein perfektes Interferenzbild, weil wir uns Modellen bedienen, die die Natur vereinfacht darstellen. Somit musst du "messbare Störung" genauer definieren.

Zitat:
Das komisch ist ja, nimmt das Photon den anderen Weg, dann muss es sozusagen wissen, dass es auf dem anderen Weg gemessen worden wäre.
Ja, richtig. Mache aber nicht den Fehler, dir vorzustellen, da gäbe es ein Teilchen, das sich entweder auf dem Weg A oder auf dem Weg B befindet. Das gibt es nämlich nicht! Die korrekte Beschreibung der Lichtausbreitung gelingt über eine Wellenfunktion. Genauer heißt das: Eine Angabe über Ort und Zeit einer elektromagnetischen Wechselwirkung gehorcht einer Wellengleichung, und diese ist für Weg A und B definiert. Das wirklich Außergewöhnliche liegt nun in dem Umstand, dass wir aus dieser Wellengleichung nur erfahren mit welcher Wahrscheinlichkeit eine solche Wechselwirkung eintritt. Warum das so ist, weiß kein Mensch auf dieser Welt, oder zumindest konnte es noch niemand der breiten Öffentlichkeit verständlich machen.
Das sogenannte Photon, dem du versuchst einen konkreten Ort zu einer konkreten Zeit zuzuschreiben, existiert zu keiner Zeit an einem solchen Ort, außer zum Zeitpunkt seiner Messung. Davor jedoch existiert es als eine Art Welle und diese Welle breitet sich auf Weg A und B gleichzeitig aus.
Das ist nicht logisch und widerspricht dem menschlichen Verstand ganz allgemein, aber so sieht das Bild aus, das wir uns von der Natur gemacht haben. Momentan scheint es noch immer das anschaulichste zu sein.

Zitat:
Also entweder ist der Spiegel so leicht, dass er selbst quantenphysikalischen Gesetzten unterliegt (unschärfe) oder so schwer, dass eine Bewegungsänderung nicht mehr gemessen werden kann?
Jedes physikalische Objekt gehorcht qm Gesetzen. Die Frage ist nur, ob diese Gesetze für unsere Anschauung dienlich sind. Will man den Impulsübertrag eines Fußballes auf einen Spiegel beschreiben, braucht es dieser Gesetze nicht. Willst du aber den Impulsübertrag eines Photons auf diesen Spiegel untersuchen, musst du dich derer sehr wohl bedienen. Der Spiegel ist nicht unbedingt zu schwer, wenngleich er auch aus 10^23 Atomen bestehen mag, er ist vor allem zu unruhig. Die Fluktuationen des Spiegels selbst übertreffen jede mögliche Messung des Photonenimpulses, und diese Fluktuationen sind nichts anderes als die Impulsunschärfe des Spiegels.
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"Gott würfelt nicht!" Einstein
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