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Alt 13.10.11, 17:03
Knut Hacker Knut Hacker ist offline
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Standard AW: Energie- und Impulserhaltung in der ART

Mea culpa: Man sollte halt doch immer erst einmal bei den großen Physikern der Zeit nachschlagen, bevor man Ideen spinnt und Fragen aufwirft.

Boltzmann stellte einen Zusammenhang zwischen der Entropie und der Wahrscheinlichkeit her. Prigogine entdeckte darin das Prinzip der Selbstorganisation gleichgewichtsferner dissipativer Strukturen.
So konnte der scheinbare Widerspruch zwischen dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik von der Zunahme der Entropie und der Evolutionstheorie sowie der Zunahme der Komplexität und Organisation im Universum aufgelöst werden. Obwohl die Entropie des Universums insgesamt ständig wächst, bewahrt und steigert die dissipative Struktur ihre Kohärenz und ihre Ordnung (Paul Davies, „Prinzip Chaos“). Prigogine verweist in „Das Paradox der Zeit“ auf einen von Pascual Jordan zurückgehenden Gedanken Eduard Tryons, wonach die mit der Gravitation verbundene Energie negativ, die an die Masse gebundene Energie positiv ist, so dass das Universum – wie das leere Minowski-Universum – eine Gesamtenergie Null aufweist und daher spontan aus dem Nichts entstanden sein könnte (spontane Fluktuation des Vakuums).

Stephan Hawking schreibt in seinem Buch „Das Universum in der Nussschale“: „Im Zug seiner Expansion borgt sich das Universum Energie vom Gravitationsfeld aus, um mehr Materie zu erzeugen. Die positive Materieenergie wird exakt durch die negative Gravitationsenergie ausgeglichen, so dass die Gesamtenergie Null ist. Wenn das Universum seine Größe verdoppelt, verdoppeln sich auch die Materie-und die Gravitationsenergie – zwei mal Null bleibt Null.“

„Während der Inflation bleibt die Gesamtenergie erhalten. Erscheint mehr und mehr positive Energie – für Masse -, wenn ein Raumbereich sich mit konstanter Dichte ausdehnt, dann entsteht zugleich auch mehr und mehr negative Energie im Gravitationsfeld, das diese Region ausfüllt. Die Energie der Schwerkraft und Materie gleichen sich gerade aus.“(Alan Guth; zit. n. Rüdiger Vaas, „Hawkings neues Universum“)

Das geschieht natürlich nur bei einer inflationären Ausdehnung des Universums, da bei ihr die Dichte der Materieenergie nicht geringer wird sondern konstant bleibt.

„Die Energie der Materie im Universum bleibt ... nicht erhalten. In einem ….. inflationären Universum wächst sie exponentiell“ C (Andrei Linde; zit. a.a.O.)

Ge?ndert von Knut Hacker (13.10.11 um 18:01 Uhr)
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