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Alt 13.01.12, 02:41
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Zitat von ROY Beitrag anzeigen
Was mich aber etwas irritiert hat, ist die Aussage von EMI, dass Einstein der Vater der QM sei.
Meines Wissens wird die "Geburt der QM" auf den 14.12.1900 datiert, als Max Planck seine Arbeit der Hohlraumstrahlung präsentierte.
Das muss Dich nicht irritieren Roy,

es ist so wie ich es schrieb (auch wenn Hawkwind mal wieder widerspricht).

Um die Wärmestrahlung einerseits und die Thermodynamik anderenseits zu verstehen, hatte PLANCK (richtig 1900) den Einfall, eine neue Naturkonstante h (die mit Recht seinen Namen trägt) einzuführen, welche nicht den Stoff sondern die Wirkung "atomisiert".

In den Prinzipien der Physik spielt die Wirkung eine entscheidende Rolle. Wesentlich für die klassische Physik war aber, dass die Wirkung beliebig klein sein kann.
Dieses Prinzip musste aufgegeben werden, das war die Entdeckung von PLANCK.

PLANCK war sich über die Konsequenzen, die diese Quantelung des Phasenraumes, das Abgehen vom Prinzip der Kontinuität völlig klar.
Er war daher bemüht, sein h in dem Sinne zu verstehen, h auf die dynamischen Eigenschaften der Materie zurückführen zu können.
Er wollte sein h sozusagen als integrale Größe verstehen, als Integral über die Bewegungsgleichungen der subatomaren Teilchen.

Erst EINSTEIN hat die entscheidende Wendung gemacht. EINSTEIN wusste seit 1905 und sagte es explizit immer wieder, h ist fundamentaler selbst als jede Struktur der Atome. Es ist falsch, die Frage zu stellen, wie die Struktur der Atome zum Verständnis von h führen kann.
Umgekehrt, die inneren Strukturen müssen wir verstehen auf Grund der Existens von h, h ist die letzte Größe, nicht die innere Struktur der Atome.

Das war EINSTEINs kühne Hypothese und er hat aus dieser weitreichende Konsequenzen gezogen.
Wenn dem so ist, wenn h das Entscheidende ist, dann wird h überall auftauchen, immer wenn Wirkung da ist, ist auch h da.
Es gibt keine Wirkung auf der Welt, die nicht in h gequantelt ist.
Wie die Prozesse auch immer ablaufen, h tritt als universelle Konstante auf. Immer gibt es Energiequanten und Impulsquanten, so EINSTEIN.

Dies ermöglichte EINSTEIN eine große Menge von Voraussagen für die Photochemie, die Festkörperphysik usw. und führte ihn schließlich zur Begründung der Quantentheorie des Lichtes (in Wahrheit der Quantenelektrodynamik) und der QM an sich.

Die Beiträge EINSTEINs zur QM sind so umfangreich, das ich sie hier im einzelnen nicht aufzählen kann.

Eine bezeichnende Anekdote noch zum Abschluss:

Mit der Bose-Einstein-Statistik wurde u.a. die Supralfluidität von EINSTEIN vorhergesagt.

EINSTEIN bekam von BOSE, einem indischen Physiker, mit der Bitte um Prüfung eine Arbeit zugeschickt.
In dieser berechnete BOSE ein Abzählverfahren durch das Einsteins Statistik über Lichtquanten mathematisch begründet wurde.
EINSTEIN war von Boses Arbeit begeistert, erkannte aber, das Boses Mathematik eine physikalische Beschränkung hatte.
Gegen Boses Ansicht war es für dessen Statistik nicht wesentlich, das die Teilchen Lichtquanten sind.
Boses Abzählverfahren musste auch für Teilchen mit Ruhemasse (bei entsprechender Änderung des mathematischen Formalismus) anwendbar sein.
Dies war nach EINSTEIN ein allgemeines physikalisches Prinzip.

Man konnte die NEUE Bose-Einstein-Statistk nun auf alle Teilchen der Materie anwenden.
EINSTEIN konnte mit dieser Statistk zeigen, das u.a. auch bei Teilchen mit Ruhemasse Interferenzen auftreten müssen.
Dies hatte DE BROGLIE, unabhängig von EINSTEIN, mit seiner Hypothese der Materiewellen auch postuliert.

EINSTEIN erntete von PLANCK eine Kritik an dieser Statistik:

PLANCK: "Aber lieber Herr Einstein, diese ganzen Sachen sind ja absolut unmöglich, denn Sie haben falsch gezählt.
Sie haben vergessen, dass, wenn Sie zwei Teilchen haben, Sie diese auch zwei mal in Anschlag bringen müssen. Ihre Statistik ist daher falsch!"

EINSTEIN: "Gerade das ist offensichtlich das Prinzip der Quantenmechanik, dass die Teilchen-Komplexionen eben nur einmal zu zählen sind, weil sie ununterscheidbar sind!"

Planck und Einstein wetteten.

PLANCK: Lieber Herr Einstein, wenn Sie Recht haben, dann gibt es nicht nur mikroskopische Effekte der Quantentheorie, sondern auch Makroeffekte, beispielsweise so etwas wie eine makroskopische Flüssigkeit ohne Zähigkeit, so dass eine suprafluide Flüssigkeit entstehen müsste, wenn wir genügend Atome und dabei genügend tiefe Temperaturen haben."

EINSTEIN: "Ja, so wird es sein."
PLANCK: "So etwas kann es nicht geben!"

Gruß EMI
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Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.

Ge?ndert von EMI (13.01.12 um 02:49 Uhr)
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