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Alt 27.01.12, 23:34
fossilium fossilium ist offline
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Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Hi zusammen,

eigentlich ging es mir um folgendes: nachdem auf meinen Beitrag „Die Welt besteht nicht aus Materie“ keiner eingegangen ist, wollte ich die Frage „was ist Beobachtung ?“ an Hand der Ergebnisse des Doppelspaltversuchs mit Elektronen Euch sozusagen durch die Hintertür erneut vorlegen. Aber das war so schlecht und missverständlich gemacht, dass dann die Diskussion einen ganz anderen Verlauf nahm. Und plötzlich hatte ich mich noch in die Situation manövriert, das periodische Diagramm anders als mit dem üblichen Welle-Teilchen Dualismus erklären zu müssen – was ich auch gemacht habe, was aber ebenfalls unterging.

Dabei geht es mir um folgendes:

Wir haben Modelle, um Beobachtungen zu erklären, der Doppelspaltversuch ist nur ein Beispiel. Diese Modelle postulieren Objekte wie Quanten und Elektronen, die klassisch nicht erklärbar sind – damit eben unerklärlich. Aber diese Unerklärlichkeit stört uns gar nicht. Wir tun so, als sei die Unerklärlichkeit kein Problem. Möglicherweise weil es mathematisch funktioniert. Der erklärbare physikalische wesenhafte Gehalt ist nicht so wichtig. Wer da anderer Meinung ist, soll mal anschauliche wissenschaftliche - eben klassische - Erklärung geben, was ein Quant oder ein Elektron ist – soll ja dasselbe sein.

Wenn man dagegen den Wesensgehalt hinterfragt, kommen jede Menge unterschiedliche Wesensdeutungen (Interpretationen in klassischen Bildern). Der wesenhafte Inhalt unserer Modelle lässt sich weder verständlich darlegen, noch herrscht Einigkeit über halbverständliche Beschreibungen – weder in der Quantenmechanik noch der Relativitätstheorie.

Fragt man nach dem warum, erhält man als Antwort: weil das Ergebnis von Beobachtungen unterschiedlich interpretiert wird – mit unterschiedlichen Modellen.

Also frage ich: was sind denn diese Beobachtungen genau ? W a r u m kann man diese unterschiedlich interpretieren ? Wo liegt die Ursache dieser Deutungsprobleme - das ist die Mutter der Fragen. Liegt es an der Natur, die sich hinter Unschärfen verbirgt, vor den Blicken der Menschen, wie auch den Wesen anderer Welten ? Oder liegt es an unserer (evolutionären ?) Beschränktheit ? Oder an einer falschen Fragestellung ?

Wenn wir diese Frage beantworten, dann kommen wir vielleicht dahinter, was die Beobachtungen im Mikrokosmos so mehrdeutig macht.
Diese Frage nach der Mehrdeutigkeit – oder erstmal überhaupt die Frage, was Beobachtung ist (die ja letzlich über die Güte eines Modells entscheidet) wollte ich diskutieren.

Also: Was ist Beobachtung und was macht sie mehrdeutig ? Damit es nicht zu philosophisch wird, kann man "Beobachtung" auch erst mal physikalisch beschreiben. Da wird vielleicht schon so manches klar.

Grüsse Fossilium
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