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Alt 28.01.12, 21:01
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Schärfer als Heisenberg erlaubt

Hi Roko
Zitat:
Zitat von Roko
Den "schärfsten" Ort hat ein Delta-Impuls; der Schwingungen aller Frequenzen enthält.
Ja genau. Das ist die Unschaerferelation der Nachrichtentechnik und ein ganz zentraler Punkt, den ich oefters schon versucht habe anzusprechen. Nehmen wir an der Delta (Dirac) Impuls beschreibt einen zeitlichen physikalischen Vorgang. delta(t). Dann stellt dessen F-Transforierte eine Konstante dar.

F(delta(t))=1 (oder 1/2Pi)

So wie du schreibst. Er enthaelt alle Frequenzen oder Wellenzahlen.
Und was beschreibt diese Frequenz/Wellenzahl Darstellung ? Den allerselben physikalischen Vorgang wie der Delta Puls. Das ist total trivial aber ungemein wichtig. Da ist nichts komplementaer, sich ergaenzend. Sondern es existiern zwei Beschreibungsformen fuer einen physikalischen Vorgang. Was ist nun der eigentliche Vorgang ? sin(w*t) oder w ?
Weder noch. Beides sind lediglich Beschreibungen. Was stellt dieser Vorgang objektiv dar, den wir ueber sin(w*t) oder w mathematisch modellieren. Davon haben wir keinen blassen Schimmmer, denn wir koenen nur beschreiben.

Zitat:
Und umgekehrt ist eine frequenzreine Schwingung nur im unendlichen zu haben.
Genau. Und das zeigt doch schon, dass hier in bestimmten Faellen Idealisierungen vorliegen, die es real gar nicht gibt. Darueber macht man sich kaum Gedanken. Aber betrachten wir mal eine ganz einfache Funktion :
f(t)=cos(omega*t)
Diese Funktion weist eine Spektrallinie bei +- omega auf. Aber nur fuer eine Schwingung im Intervall (-00..00) Solch eine Funktion kann es real gar nicht geben und daher auch keine scharfe Spektrallinie. Und wenn wir eine reale Funktion betrachten, dann kann nur eine der beiden Beschreibungsformen zu der Beschreibungsform passen, die wir fuer unsere Welt gewaehlt haben. Und das ist in der Regel die Zeit (siehe Einstein) und nicht die Frequenz.

Zitat:
Die Heisenbergsche Unschärfe-Relation hat also mit dem objektiven Zufall nichts zu tun.
Dem moechte ich widersprechen. Lediglich die F-Transformation hat mit dem objektiven Zufall allgemein nichts zu tun.
Betrachten wir einen Einzelspalt, dann wird dessen Geometrie F-transformiert und diese Funktion stellt |psi|^2 eines Ereignisses am Detektor dar. Dort wird kein Elektron verschmiert wie Groessen bei der Unschaerfe der Nachrichtentechnik, sondern die F-Transformierte ist eine Wahrscheinlichkeit. Die Funktion psi ist determiniert, aber an welcher Stelle ein Elektron konkret detektiert wird ist eine ganz andere Fragestellung.

Zitat:
Objektiver Zufall hat auch mit Realismus nichts zu tun.
Ebenfalls Einspruch. Das kann, muss aber nicht miteinander verknuepft sein.

In der BM oder VWI wird nunmal kein objektiver Zufall angenommen, sondern ein determinierter Zufall (Chaos). Die realistischen Interpretatonen sind deterministische Intepretatonen. Das war auch hier gerade Thema :
http://www.quanten.de/forum/showthre...?t=2142&page=6

Ich verstehe die Meldung im Moment aehnlich wie Bauhof. Anscheinend soll diese einen objetiven Zufall belegen. Denn eine Unbestimmtheit die experimentell belegbar unabhaengig ist von der Messung kann nicht mit Randbedingungen aufgrund der Messanordnung erklaert werden. Und damit waere der reine Determinismus realistischer Interpretationen widerlegt. Man muesste bei diesen genauso wie bei der KI einen objektiven Zufall hinzufuegen. Ein Kaestchen in dem steht ("Hier wuerfelt Gott")
Fuer mich waere dies kein Problem, denn die Heim Theorie entspricht einem Realismus mit objektivem Zufall.
Gruesse

Ge?ndert von richy (29.01.12 um 04:15 Uhr)
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