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Alt 26.02.12, 12:46
Ich Ich ist offline
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Standard AW: Heiße Horizonte

Hi Timm,
Zitat:
Hieße das, man kommt ohne das Konzept der Quantenfluktuationen zum selben Resultat?
Nein, das war nur die Umrechnung von Unruh auf Hawking. Quantenmechanik braucht's immer noch.
Zitat:
Ein am Seilende stationäres Objekt ist heiß, weil es um zum Seilanfang konstanten Abstand zu halten entgegen dem Hubble-Fluß beschleunigt, meßbar mit einem Accelerometer. Mit der Beschleunigung kompensiert das Objekt die zwischen Seilanfang und Seilende stattfindende Expansion des Raumes.
Unbeschleunigte Expansion des Raums kompensiert man mit Geschwindigkeit, nicht mit Beschleunigung. Beschleunigte Expansion hingegen entspricht einer abstoßenden Gravitation, und um trotz der am selben Platz zu bleiben, muss man auch beschleunigen.
Zitat:
Quasistatische Koordinaten, Raum expandiert nicht, die Galaxien entfernen sich entsprechend eines anfänglichen Schwunges (von Dir übernommen) voneinander. (Quasistatisch, weil in diesem Bild die kosmologische Rotverschiebung neben der Relativgeschwindigkeit einen gravitativen Beitrag hat.)
Auch hier gilt: nur wenn da ein gravitativer Beitrag ist, dann muss man beschleunigen, um konstanten Abstand zu einem entfernten Objekt zu wahren.

In beiden Fällen gilt, dass ein kosmologischer Horizont nur dann vorliegt, wenn die Expansion beschleunigt ist, also eine abstoßende Gravitations"kraft" herrscht. Am Horizont wird die benötigte Beschleunigung unendlich.

Du darfst das nicht verwechseln mit dem Hubble-Radius, der gelegentlich auch als Hubble-Horizont bezeichnet wird. Das ist i.A. kein Horizont, sondern eine bedeutungslose Hilfsgröße. Nur im Falle exponentiell beschleunigter Expansion (dem von mir angesprochenen de Sitter - Universum) ist das auch die Position des Horizonts.
Man glaubt oft fälschlicherweise, dass das ein Horizont ist, weil man dort eine Pekuliargeschwindigkeit von c braucht, um in konstanter "cosmological proper distance" vom Ursprung zu bleiben. Das ist aber nur ein Artefakt der Tatsache, dass man diese Distanz mit lauter zueinander bewegten Maßstäben ausmisst. Das Ende eines Seils hätte da z.B. im Falle unbeschleunigter Expansion nur eine Pekuliargeschwindigkeit von 0,76 c. Jeder Körper, der da diese Pekuliargeschwindigkeit hätte, bliebe auch ohne weitere Beschleunigung am Seilende stehen.
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