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Alt 13.04.12, 17:31
Petruska Petruska ist offline
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Standard AW: Gibt es vom Standpunkt der Physik eine wissenschaftlich existierende « Allgemeine

Hallo, alle zusammen,

Der Begriff Emergenz hat noch keine gängige Definition, was auch nicht weiter erstaunlich ist. Die Forschung hat heutzutage auf gewissen Gebieten eine derartige Komplexität erreicht, dass schon die korrekte Formulierung der Problemstellung manchmal Jahre braucht, und das gilt auch für die dazugehörigen, oft NACHTRÄGLICH noch zu revidierenden Definitionen.

Emergenz ist eine solche Problemstellung. Das Problem als solches scheint da zu sein; wie man es jetzt korrekt formuliert, das ist eine andere Sache.

Wenn wir an einem ordinären, banalen Kalksteinbrocken vorbei wandern, dann gibt es LETZTEN ENDES keine stichhaltige Erklärung für die Tatsache, dass das Ding existiert. Bevor man mich jetzt (kalk)steinigt, oder für geistig zurück geblieben erklärt, möchte ich auf dem Ausdruck "LETZTEN ENDES" bestehen. Natürlich weiss ich auch seit Schulzeiten, dass Kalkstein aus Ablagerungen von Muschelschalen, Skeletten und sonstiger kalziumhaltiger Strukturen lebender Organismen entstanden ist.
Nehmen wir jetzt an, dass die Evolution dieser schon relativ entwickelten Organismen von den primitivsten Anfangserscheinungen des Lebens her wissentschaftlich/stichhaltig erklärt werden kann. Das ist nicht so sicher, aber nehmen wir es der Einfachheit und Klarheit zu Liebe an.
Was aber nun DAS ENSTEHEN DER LEBENDEN MATERIE AUS DER NICHT-LEBENDEN mATERIE anbetrifft, da bleibt viel Wesentliches noch unerkLärt.
Wie taucht diese lebende Materie aus der nicht-lebenden auf?
Hier haben wir ein Emergenzproblem.
Keiner Sagt nun, dass Emergenz aus dem nichts kommt.
Anderseits ist es auch nicht sicher, dass es sich hier NUR um FEHLENDE KENNTNIS handelt.
Um ein anschauliches Beispiel dafür zu geben, darf ich nochmals auf einen Punkt zurückkommen, über den ich hier schon genug doziert habe.
Es geht hier um den Menschenmengen -Effekt.
Hier im Zénih von Paris hat es eine Komiker (Gaston Lagaffe) mal fertig gebracht, 10000 Zuschauer eine halbe Stunde lang den selben Blödsinnvers zu skandieren. Als Einzelmensch hätte sich jeder Zuschauer sicherlich geweigert, das zu machen,; zumindest nicht so lange und mit "Übereugung". Ich habe selbst ähniches mit Studenten experimentiert.
Kurz gesagt, die Menschenmenge als solche hat globale Eigenschaften, die man nicht auf die Eigenschaften der Einzelmenschen zurückgeführt werden können, die die Menge bilden.
Anderseits erkennt man hier einen typischen systemeffek, nach dem (zu) berühmten Motto "das Ganze ist mehr als die summe (brrrrrr!!!) der Teile. Aber da wir wiederum nicht mal in der Lage sind, etwas besseres als diese haarsträubende "Summe" zu finden, um das richtig auszudrücken, da sehen wir, dass in systemtheorie das Wesentliche noch vor uns liegt.
Daher meine Vor-hypotheseund Hoffnung, dass eines Tages eine wissenschaftliche, operative systemtheorie bei emergenzproblemen weiterhelfen könnte.

Grüsse aus Paris

Petruska

Ge?ndert von Petruska (14.04.12 um 00:02 Uhr)
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