Zitat von Sheldrake
Zusammenhänge mit der Quantenphysik
Experimente zum Testen der räumlichen Aspekte rnorphischer Felder lassen auf eine Art von Nichtlokalität schließen, die gegenwärtig von der Schulwissenschaft nicht anerkannt wird. Dennoch wird sich vielleicht herausstellen, dass sie mit der Nichtlokalität oder Nichttrennbarkeit zusammenhängen, die ein integraler Bestandteil der Quantentheorie ist und Zusammenhänge oder Korrelationen über eine Distanz hinweg impliziert, die sich die klassische Physik nicht hätte träumen lassen. Albert Einstein beispielsweise war die Vorstellung einer «geistigen Aktion über eine Distanz hinweg» zutiefst zuwider - aber seine schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Neuere Experimente beweisen, dass diese Zusammenhänge von zentraler Bedeutung für die Physik sind. Noch sind wir uns über ihre umfassenderen Implikationen nicht im klaren. Vielleicht hängen sie mit dem zusammen, was ich morphische Felder nenne. Aber niemand weiß dies bislang. Die Nichtlokalität ist einer der überraschendsten und paradoxesten Aspekte der Quantentheorie: Teile eines Quantensystems, die in der Vergangenheit miteinander verbunden gewesen sind, behalten eine unmittelbare Verbundenheit, selbst wenn sie sehr weit voneinander entfernt sind. Zwei Photonen beispielsweise, die sich per definitionem mit Lichtgeschwindigkeit bewegen und die sich in entgegen gesetzten Richtungen von einem Atom entfernen, das sie ausgestrahlt hat, behalten eine direkte nichtlokale Verbundenheit - wenn die Polarisation des einen gemessen wird, weist das andere sofort die entgegen gesetzte Polarisation auf, selbst wenn die Polarisation jedes Teilchens erst im Augenblick der Messung ermittelt wurde.
Die zwei im Raum getrennten Teile desselben Systems sind durch ein Quantenfeld miteinander verbunden. Aber dies ist kein Feld im gewöhnlichen Raum, sondern es wird vielmehr mathematisch als ein vieldimensionaler Raum von Möglichkeiten dargestellt.
Genauso wie Atome und Moleküle sind auch die Angehörigen sozialer Gruppen Teile desselben Systems. Sie teilen sich ihre Nahrung, atmen die gleiche Luft, sind durch ihren Geist und ihre Sinne wechselseitig miteinander verknüpft und interagieren ständig. Wenn sie getrennt werden, können die Teile des sozialen Systems eine nichtlokale oder untrennbare Verbundenheit behalten, vergleichbar der in der Quantenphysik zu beobachtenden Verbundenheit.
Wenn dies der Fall ist, dann könnten morphische Felder im Sinne der Quantentheorie neu interpretiert werden. Dies würde auf eine enorme Ausweitung der Quantentheorie hinauslaufen, die dann auch die biologische und die soziale Organisation umfassen müßte. Das kann durchaus ein Schritt sein, den die Physik tun muss.
Ich habe mich mit dem Quantenphysiker David Bohm über den Zusammenhang zwischen der Idee der morphischen Felder und seiner Theorie der impliziten Ordnung unterhalten, einer «eingehüllten» Ordnung, die der expliziten Ordnung zugrunde liegt - der entfalteten Welt, wie wir sie erfahren. Bohms Theorie, die auf der Untrennbarkeit von Quantensystemen beruht, erwies sich als außerordentlich kompatibel mit meinen eigenen Darlegungen. Diese Zusammenhänge sind auch von dem amerikanischen Quantenphysiker Arnit Goswami sowie dem deutschen Quantenphysiker Hans-Peter Dürr untersucht worden.
Aber möglich ist auch, dass morphische Felder ein völlig neuartiges Feld darstellen, das noch nicht in irgendeiner Weise von der Physik beschrieben worden ist. Dennoch hätten sie mehr mit den Feldern der Quantentheorie gemein als mit Gravitationsfeldern oder elektromagnetischen Feldern. Ich möchte mich nun mit Beweisen befassen, die mit dem räumlichen Aspekt morphischer Felder zusammenhängen, und dann mit Beweisen, die die morphische Resonanz betreffen.
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