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Alt 04.11.12, 17:08
amc amc ist offline
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Standard AW: Quantenphysik in 15 Minuten?

Hi Neutrino,

vielleicht ist dir auch dieser Gedanke nützlich, der etwas zu kurz kam, zumindest bei mir:

Die Quantenphysik zeigt uns, dass wir, um den Zustand eines verschränkten Teilchens zu beschreiben, es nicht mehr isoliert betrachten dürfen. Wir müssen die verschränkten Partner mit einbeziehen und alles irgendwie als eine Einheit betrachten/beschreiben. Ein Teilchen, dass mit einem anderen verschränkt ist, kann nicht mehr einzeln beschrieben werden, wir müssen die Teilchen mithilfe der Quantenmechanik als ein Gesamtsystem beschreiben, auf das man auch nur noch als Gesamtsystem einwirken kann. Das dies so ist, wissen wir recht sicher. Warum genau, das wissen wir nicht.

Zumindest für mich persönlich stellt sich dann die Frage, ob man hier überhaupt von irgend einem Austausch (und und von irgend einer Geschwindigkeit > Lichtgeschwindigkeit) ausgehen sollte. Vielleicht sollte man fragen: Warum ist hier kein Austausch notwendig? Darum schrieb ich auch von einem "scheinbaren Austausch". Ist aber meine Meinung.

Die offensichtliche Unmöglichkeit einer Informationsübertragung im Sinne einer Kausalitätsverletzung ist hierbei ein entscheidender Punkt, auf den man sich konzentrieren kann. Der "Objektive Zufall" der QM sorgt bei der Quantenteleportation dafür, dass es keine instantanen "Quantentelegramme" geben kann, ohne zusätzlich auch max. lichtschnell zusätzliche Daten schicken zu müssen, um das "Quantentelegramm" zu entschlüsseln und die Informationen des "Telegramms" für uns zugänglich zu machen.

Auch noch dies: Es lässt sich bei der Frage nach dem "Weg" eines Teilchens durch den DS auch beim Quantenradierer durchaus oft eine objektive "klassische" Aussage machen, ob z.B. links durch den Spalt / rechts durch den Spalt, und dieses Teilchen lässt sich dann auch mit einiger Berechtigung wie eine "Gewehrkugel" vorstellen. Allerdings bei entsprechenden Versuchen auf sonderbare Weise erst "rückwirkend". Eben dann, wenn der "Teilchencharakter" durch entsprechende Messungen / Wechselwirkungen erst nachdem das Teilchen den DS eigentlich schon passiert haben müsste zum Vorschein kommt / festgelegt ist.

Und dieses, nach klassischer Sicht rückwirkend erscheinende Phänomen, ist auch ein Faszinosum der Nichtlokalität. Es ist so, als hätte man z.B. beim Quantenradierer eine Art "Galgenfrist", bis zu der man noch entscheiden kann, ob der Weg des Teilchens festgelegt sein soll oder bis in alle Ewigkeit unbestimmbar.

Grüße, amc

P.S.: Ich glaube, zu der "QP im Alltag"- Frage, können dir andere besser helfen.

Ge?ndert von amc (05.11.12 um 00:54 Uhr)
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