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Alt 20.11.12, 14:10
RoKo RoKo ist offline
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Registriert seit: 12.11.2009
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Standard AW: Verschränkung

Hallo Bauhof,

Zitat:
Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
..ja, aber meines Wissens versagt nicht nur der Teilchen-Begriff, sondern ebenso der Materiewellenbegriff. Denn ein Quantenobjekt ist weder Welle noch Teilchen und beides gleichzeitig schon gar nicht.
Ich empfehle dir, mal den Thread "Das Photon und der Strahlteiler" incl. der dort dargebotenen Literatur durchzuarbeiten, um dein Wissen aufzufrischen.

Photonen sind die kleínsten in der Natur vorkommenden (bisher jedenfalls) Erregungen des elektromagnetischen Feldes. Ihr Wellencharakter ist daher weder zu leugnen noch als mathematisches Hilfsmittel (Stichwort: Wahrscheinlichkeitswelle) zu disqualifizieren.

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Hallo Mirko,

Zitat:
Zitat von Mirko: Ist das eine Photon Lichtjahre von seinem Partner entfernt, muss die Information doch diese Strecke irgendwie überwinden, ob es sich da um ein zusammenhängendes´System handelt oder nicht.

Oder ???
Oder!

Bereits ein einzelnes Photon ist nicht-lokal. Das liegt schlicht am Wellencharakter. Senden und Empfangen sind keine reziprok zueinander stehenden Prozesse, sondern analoge Prozesse. Beim Senden erzeugt eine schwingende Ladung (ein Elektron eines Atoms) eine kleine EM-Welle. Der Empfang ist ein durch lokale Teile einer solchen Welle angeregter Resonanzprozess. Eine Ladung gerät in Schwingung und erzeugt eine kleine Gegenwelle derart, dass sich beide gegenseitig aufheben.

Bereits bei einem einzelnen Photon funktioniert das über größere Distanzen. Denke an einen Strahlteiler, der die EM-Welle in zwei Teile zerlegt. Trotzdem spricht einer der links und rechts davon aufgestellten Detektoren an. (Wer jetzt hier denkt, das spräche für einen "Teilchen-Charakter", der möge dann damit auch den "Bombentest-Versuch" erklären.)

Das durchaus erstaunliche ist nun, dass das bei einem Doppelphoton - so muß man das betrachten - auch über größere Entfernungen noch funktioniert. Da müssen auch keine Informationen ausgetauscht werden; dass ist ein rein energetischer Vorgang, der entweder bereits (z.B.) bei der Polarisation oder bei der anschliessenden Detektion erfolgt.

Wenn man das im quantentenphysikalischen Formalismus beschreibt, ist es mathematisch klar. Da aber die Wellenfunktion eines Photons nichts anderes als die komplexe Zusammenfassung der Maxwellschen Gleichungen ist, ist zu erwarten, dass dies auch im Rahmen der klassischen Elektrodynamik erklärbar sein wird. Soweit sind die Physiker aber noch nicht. Aus dem, was bisher erarbeitet wurde lese ich heraus, dass dies etwas mit dem Frequenzspektrum der Wellen zu tun haben muss. Denn dies ist die einzige Beziehung, die unabhängig von Raum und Zeit ist. Darüber hinaus sollte man wissen, das Photonen auch ihr eigenes Antiteilchen sein können - dann mit einem Spektrum negativer Frequenzen; und dass auch Mischformen existieren können.

Ich weiß, dass diese Antwort noch nicht befriedigend ist. Mehr weiß man eben noch nicht.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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