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Alt 26.10.13, 13:37
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Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Die neue Quantentheorie

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Zitat von RoKo Beitrag anzeigen

Zitat von Bauhof
Zitat:
..Wenn sich die Matrix-Darstellung in der Quantenmechanik durchgesetzt hätte, dann wäre von vornherein niemand auf den Gedanken gekommen, diese Matrix-Darstellung sei etwas Beobachtbares...
Die Matrix enthaelt die moeglichen beobachtbaren Werte. Und wenn man ein Messinstrument nimmt, dann kann man einen davon tatsaechlich messen. Folglich handelt es sich nicht um Hokuspokus, sondern es gibt etwas in der Natur, dessen Verhalten durch eine wie auch immer geartete mathematische Darstellung beschrieben wird.
Hallo RoKo,

da möchte ich dir nicht folgen.
Ich ziehe daher einen Fachmann zu Rate, der es wissen müsste. Andreas Bartels schreibt auf Seite 75 seines Buches folgendes:

Zitat:
Schrödingers ursprünglicher Gedanke, Quantenobjekte seien raumzeitlich ausgebreitete Wellen, erwies sich aber schon bald als trügerisch. Werner Heisenberg, Max Born und Pascual Jordan entwickelten eine Theorie, in der die dynamischen Größen durch Operatoren dargestellt wurden, und die Dynamik selbst als Wirkung der Operatoren auf abstrakte Teilchen-Zustände, die aufgrund dieser Wirkung in andere Zustände übergehen.

Diese Theorie, die sich als äquivalent mit der Schrödinger-Theorie herausstellte, legt weder ein Wellenbild der Materie noch irgendein anderes anschauliches Bild der Quantenobjekte nahe.

In dieser Situation bietet sich zwar noch der Ausweg an, nur die Schrödinger-Theorie realistisch zu interpretieren und Heisenbergs Matrizen-Mechanik als eine nur formal korrekte Simulation der wirklichen physikalischen Vorgänge zu betrachten. Aber dieser Ausweg ist versperrt.

Schrödingers Wellenfunktion nimmt nur im Fall eines einzelnen Teilchens die Form einer physikalischen Welle in Raum und Zeit an. Als Lösung für Vielteilchen-Systeme ergibt sich eine Welle in einem abstrakten, höherdimensionalen Koordinatenraum. Außerdem bleibt die Tatsache bestehen, daß ein Elektron an einem ganz bestimmten Ort mit einer lokalisierten Masse und Ladung registriert werden kann.

Wie sollte etwas, das in Wirklichkeit eine physikalische Welle ist, als lokalisierbares Teilchen auftreten können? Aus dieser Sicht erweist sich nun Schrödingers raumzeitlich reale Interpretation der Wellenfunktion als nur in Spezialfallen zulässige Vergegenständlichung des abstrakten Heisenberg-Formalismus.
M.f.G. Eugen Bauhof

[1] Bartels, Andreas
Grundprobleme der modernen Naturphilosophie.
Paderborn 1996
ISBN=3-8252-1951-8
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski

Ge?ndert von Bauhof (26.10.13 um 13:43 Uhr)
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