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Alt 18.07.18, 09:40
Ich Ich ist offline
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Standard AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon

Zitat:
Zitat von OldB Beitrag anzeigen
Mmh, wie gesagt , ich hab mir das immer gedanklich als einen Schritt vorgestellt, wo halt das hintere Ende erst beschleunigt. Du betrachtest das Beschleunigen als "Prozess", der ne Weile braucht. Dann hast du sicher recht.
Aber in einem Schritt beschleinigt, würde der Stab
ja schon "längendilatiert" im Zielbezugssystem ankommen, oder?
Ich weiß jetzt nicht genau, was du hier beschreibst. Wenn du vom Bremsen redest, dann müsste im Zielsystem das hintere Ende zuerst beschleunigen, damit der (vorher längenkontrahierte) Stab wieder in Originallänge und spannungsfrei im Zielsystem ankommt. Das wäre so eine "starre" Beschleunigung aus meinem Link.
Zitat:
Ich will mal versuchen, in deinem Feder-Masse-Modell zu bleiben. Das scheint mir durchaus auch geeignet, wenn man es hinnimmt, das für einen "unendlich kurzen" Moment ein Widerspruch da ist, der sich im nächsten Moment aber auch schon wieder auflöst. Insofern, hinkt dieses Model ein wenig(Meinst du das mit "instantan ist das Problem"?).
Das Problem ist, dass sich der Widerspruch nicht mehr auflöst.
Zitat:
Also! Wenn die Massen nicht zusammenhingen, wäre ja alles völlig Ok, oder?
Richtig.
Zitat:
Insofern müsste auch das richtige rauskommen, wenn die Massen nun halt zusammenhängen.
Muss nicht, weil die massenlosen Federn (anders als die Massenpunkte) nicht mit der SRT kompatibel sind.
Zitat:
Der Fehler passiert m.E. beim plötzlichen Wechsel der Bezugssysteme.
Beim plötzlichen Anhalten, falls du das meinst. Da haben wir die zwei widersprüchlichen Aussagen:
1) Die Punkte bewegen sich unabhängig voneinander, weil die Federn nicht mit Überlichtgeschwindigkeit Kräfte übermitteln können. Man kann den Abstand der Punkte also ändern, ohne eine zusätzliche Kraft auszuüben oder Arbeit zu verrichten.
2) Die Federn sind dann aber gespannt, und haben zusätzliche Energie.
Zitat:
Wenn du in deiner Beschreibung mit den Massen und den Federn den Stab plötzlich angehalten hast, hast du bis hier kein Stück mehr Energie reingesteckt als beim Beschleunigen. Das wäre erst mal widersprüchlich, weil da ja noch Energie drin steckt, da der Stab jetzt komprimiert ist. Aber(, und das ist wohl mein Fehler, den ich hier gemacht habe,) deine Federn haben jetzt plötzlich auch ein klein wenig mehr Masse, durch den Systemwechsel und die damit verbundene zusätzliche pot. Energie.
Und dann müsste die Bilanz doch wieder passen?
So irgendwie muss die Lösung des Paradoxons aussehen. Man muss Energie in die Bindung stecken. Dieses einfache Masse-Federn-Modell gibt das aber aus den beschriebenen Gründen nicht her, wenn man beim Bremsen weder Zeit noch Weg berücksichtigt. Ich weiß aber kein besseres Modell, das auch mit instantaner Bremsung umgehen kann.
Zitat:
Die Energie, die ich zum Abbremsen reingesteckt habe, reicht dann folglich plötzlich von einem Moment auf den anderen nicht mehr zum vollständigen Abbremsen und der Stab bewegt sich in seinem "eingefrorenen" komprimierten Zustand eben noch langsam weiter. Der Differenzbetrag steckt halt in dem komprimierten Stab und ist somit dann auch logischerweise materialabhängig.
Es ist vielleicht fürs Verständnis vorteilhaft, wenn du sagst, dass man beim Bremsen eigentlich Energie rausholt und nicht reinsteckt. Sonst ergibt der Absatz keinen Sinn. Und dann hast du das (Ursprungs-)Problem wieder, dass du alle Energie rausgeholt hast und trotzdem noch welche übrig bleibt.
Zitat:
Das mag erst mal seltsam wirken, weil sich adhoc "Realitäten" ändern, aber das ist halt schlicht auf den instantanen Wechsel zurückzuführen und da kann man halt nicht die Ergebnisse einfach so aus dem einen ins andere System übernehmen.
Ich weiß nicht genau, was du mit "ins andere System übernehmen" meinst. Ich selbst würde als Problemursache identifizieren, dass wir über das instantane Bremsen die Stauchung für lau bekommen.
Zitat:
Sorry, "ich", wenn ich deine Aussagen manchmal falsch verstanden hab, da kann ich mich nur über deine Geduld mit mir wundern
Du musst dich nicht entschuldigen. Deswegen redet man ja miteinander: damit man sich versteht. Und ein nicht unerheblicher Teil des Problems ist ja, dass mir selbst die exakte Lösung nicht klar ist. Das heißt, ich habe kein Modell, das auch bei instantanem Bremsen noch vernünftige Ergebnisse liefert. Das macht es aber gleichzeitig interessant. Einfache Fragen, die man nicht aus dem Stegreif beantworten kann, sind immer eine gute Gelegenheit, etwas zu lernen.
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