Zitat:
Zitat von it77
Die Kerne kehren unmittelbar nach der Messung wieder in einen Superpositionszustand zurück (mit veränderten Wahrscheinlichkeiten).
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Verstehe ich nicht. Warum sollte das so sein?
Du sprichst von der Messung beim Quanten-Zeno-Effekt?
Nach dem Projektionspostulat geht das System durch die Messung immer in einen scharfen Zustand über.
Im Prinzip stellt man beim Quanten-Zeno-Effekt die Wellenfunktion des Gesamtsystems als eine Überlagerung dar, in der Art
|Psi> = a(t) |unzerfallen> + b(t) |zerfallen>
Die zeitliche Entwicklung ist derart, dass a mit der Zeit ab-, und b zunimmt, z.B. a=exp(-r*t), b=1-exp(-r*t).
also bei t=0
|Psi> = |unzerfallen>
Eine Messung, die feststellt, dass das System nicht zerfallen ist, präpariert dann wieder den scharfen Zustand
|Psi> = |unzerfallen>
d.h. a=1, b=0 und wirft zurück auf den Zustand bei t=0.
Misst man kontinuierlich, wird der Zerfall verhindert.
Das ist nun eine eher qualitative Diskussion; wie man so etwas exakt rechnet, findet man z.B. hier
Almut Beige and Gerhard C. Hegerfeldt: "Projection Postulate and Atomic Quantum Zeno Effect", Physical Review A, 1996
https://arxiv.org/pdf/quant-ph/9512012.pdf
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irgendwie ein "haarsträubender" Effekt, aber auch experimentell nachgewiesen. Das Projektionspostulat (also Kopenhagener Deutung) ist ein wesentlicher Pfeiler zum Verständnis.
Wie erklärt die "Viele Welten"-Deutung diesen Effekt?