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Alt 19.02.10, 18:21
Gwunderi Gwunderi ist offline
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Standard AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Die SGL beschreibt ja nicht das Teilchen selbst, sondern lediglich seine Bewegung von A nach B mit einem bestimmten Hindernis (Einfachspalt oder Doppelspalt oder ... etc., niemals - und). Ist das Elektron selbst (an sich) eine Welle, nur weil dessen Bewegung mit einer Wellengleichung beschrieben werden muss?
Heute ist mir klargeworden, auf was Du damit wahrscheinlich hinauswillst:

Sehe ich das richtig?
Du siehst die Wellenfunktion als eine Art "Feld" an, das bereits die wahrscheinlichen Wege des Teilchens festlegt oder vorgibt; und zwar ist das Feld verschieden, ob ein Spalt oder beide offen sind. Ähnlich einem magnetischen Feld, das durch die Eisenspäne sichtbar wird.

Die Schrödingersche Wellenfunktion jedenfalls ist kein solches Feld. Sie ist auch räumlich begrenzt, ein "Wellenpaket" eigentlich, mit verschienenen Wahrscheinlichkeitsamplitüden (für den Ort des Teilchens z.B.), die immer kleiner werden, bis sie schliesslich null sind.

Die Wellenfunktion existiert nicht unabhängig vom Elementarteilchen wie das EM-Feld unabhängig von den Eisenspänen, sondern existiert nur mit dem Teilchen zusammen, IST also auf irgend eine komische Art wirklich das Teilchen. (Einerseits gibt sie die Aufenthaltswahrscheinlichkeiten des Teilchens an, andererseits ist sie irgendwie diese Wahrscheinlichkeitsverteilung selbst?) Darum verhält sich ein Elektron im Experiment auch genau so, als würde es durch zwei Spalten gleichzeitig hindurch?

Es gibt doch auch die (verworfene?) Annahme, die Wellenfunktion sei nur eine Art "Führungswelle", auf die das Teilchen "mitschwimmt", oder die seine Bahn lenkt, aber eine Wellenfunktion ist doch etwas ganz anderes?

Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Man sollte diese "Rezepte" aber nicht zu ernst nehmen - es sind halt nur Krücken. Dinge wie "Viele Welten" oder "Kollaps der Wellenfunktion" haben mit Physik nichts zu tun - genauso wenig wie instantaner Informationsfluss. Ein Kollaps der Wellenfunktion oder eine Verzweigung in Viele Welten gibt es nur in unseren Köpfen.
Aber es gibt eben doch vernünftige, weniger vernünftige und "unsinnige" Rezepte, bis zu einem gewissen Grad vielleicht "Geschmacksache"; vor allem kann man mit Vernunft allein nicht erklären, worin die Vernunft eigentlich besteht (ein Zirkelschluss so quasi) - dennoch sind sich die meisten Menschen so ziemlich einig, welche Rezepte vernünftig sind und welche "unsinnig" (von UFO's entführte Kühe z.B.). Und diese Rezepte haben nicht nur sehr wohl etwas mit Physik zu tun, Physik ist nichts anderes als (möglichst vernünftige) Rezepte zu basteln.

Grüsslein, Gwunderi
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«Denn es ist ja in Wirklichkeit genau umgekehrt. Erst die Theorie entscheidet darüber, was man beobachten kann.» Albert Einstein zu Werner Heisenberg
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