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Alt 07.08.18, 18:24
Timm Timm ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Kann man Everetts "reine Quantenmechanik" noch weiter ignorieren?

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Zitat von Timm
Akzeptabel ist die Sicht, daß es keinen Sinn macht, sich mit Dingen zu beschäftigen, die man prinzipiell nicht wissen kann, wie die Frage, ob die Phänomene in allen Welten real sind.
Man kann sie prinzipiell wissen, lediglich praktisch nicht.

Es gibt hier außerdem einen schleichenden Übergang. ...
Der schleichende Übergang liefert kein prinzipielles Wissen, "ob die Phänomene in allen Welten real sind." Darum ging es.

Er liefert nmM auch kein prinzipielles Wissen, ob ein Billiard Ball interferenzfähig ist, sondern ein heuristisches Argument, daß es so ist. Etwa so wie man von einer kleinen gekrümmten Fläche auf die Kugeloberfläche schließt. Eine plausible Annahme, aber kein prinzipielles Wissen. - Man kann sich streiten, was man genau unter "prinzipiellem Wissen" versteht. Wenn der Formalismus der QM als prinzipielles Wissen gilt, dann erübrigt sich die aufwändige Untersuchung des schleichenden Übergangs.

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Zitat von TomS Beitrag anzeigen
So man heute eine Kollaps fordern würde, kann man evtl. morgen schon ein kohärentes, interferenzfähiges System präparieren und kontrollieren.
Mir ist nicht klar, was Du hier sagen möchtest.


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Zitat von Timm
Die Vielen Welten sind orthogonal zueinander. Welchen Ansatz hätte man da?
Genau diesen:
(1) Zunächst ein genügend großes System mit einer prinzipiell kontrollierbaren Umgebung interagieren lassen, letztere jedoch nicht beobachten und die resultierenden Dekohärenzeffekte studieren.
(2) Anschließend das selbe System mit der Umgebung interagieren lassen, diese kontrollieren und die Dekohärenz verhindern, so dass das, was bei (1) noch Gegenstand der Dekohärenz war, jetzt zugänglich für Interferenzeffekte wird.
Hier ging es um Deine Feststellung "Wissenschaftlich wäre es, wenn man an der Falsifizierbarkeit und der experimentellen Unterscheidbarkeit zwischen orthodoxer und Everettscher Quantenmechanik arbeiten würde."

Die beiden Punkte würde ich gern besser verstehen. Nehmen wir als Beispiel Zeilinger's Dekohärenz Experimente. Mit zunehmender Temperatur der C70 Fullerene nimmt die Kohärenz ab (abgestrahlte Photonen interagieren mit der Umwelt) und wird das Interferenzbild unschärfer. Das wäre wohl soweit nach meinem Verständnis (1). (2) verstehe ich nicht. Wie will man die Dekohärenz verhindern, wenn man das System mit der Umwelt interagieren läßt. Im Beispiel wird die Dekohärenz gerade dann verhindert, wenn keine Interaktion mit der Umwelt stattfindet.

Und was haben derartige Experimente in einer Welt mit Phänomenen in allen möglichen Welten zu tun und mit der "Falsifizierbarkeit und der experimentellen Unterscheidbarkeit zwischen orthodoxer und Everettscher Quantenmechanik"?
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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