Hallo zusammen,
ich habe wohl ein grundsätzliches Verständnis-Problem und bitte um eure Hilfe.
Szenario:
Angenommen wir vergleichen zwei Fallende Objekte in ca.
112 km über der Erdoberfläche.
Ein mit
Fluchtgeschwindigkeit herannahendes Objekt A Fliegt dort mit
11089 m/s
ca. 10 Sekunden später (daher die 112 km) kommt es gemäß der Formel
Wurzel(2*G*M/r) an der Erdoberfläche mit einer Geschwindigkeit von
11186 m/s an
Unterwegs hat es also
97 m/s zugelegt.
Ein stationäres/schwebendes Objekt B wird in der Höhe losgelassen und beginnt zu fallen.
Dort herrscht die
Beschleunigungskraft g von ca.
9,48 m/s^2
(Der Einfachheit halber lasse ich die Beschleunigungszuname auf 9.81 m/s^2 weg)
ca 151 Sekunden später kommt es gemäß der Formel
Wurzel(2*g*h) an der Erdoberfläche mit einer Geschwindigkeit von
1482 m/s an.
(wobei für die Beschleunigung g =
G*M/r^2 gilt - die zweite Masse soll hier unbedeutend sein)
Mein Problem:
die Beschleunigungsformel ist meines Wissens unabhängig davon, wie schnell ein Objekt bereits fliegt/fällt.
also müsste doch in 112 km Höhe sowohl ein Stationäres, als auch ein mit 11089 m/s bewegtes Objekt, stets mit 9,48 m/s^2 (weiter) beschleunigt werden, korrekt?
Wie kann es dann sein, dass bei der Fluchtgeschwindigkeitsformel nur eine Differenz von 97 m/s wirkt,
während die Beschleunigung ab 0 eine Differenz von 1482 m/s aufweist?
Ich hätte jetzt gedacht, dass man 11089 + 1482 = 12571 rechnen darf, aber das passt ja nicht.
Gibt es eine komplexere Formel, wo eine Anpassung der Beschleunigungskraft anhand der bereits vorhandene Geschwindigkeit vorgenommen wird?
Wenn ja, wie kann es dann heißen, dass ein senkrecht hereinfallendes Objekt theoretisch bis zur Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden kann?
Muss eine "Flucht" immer tangential zum Himmelskörper starten und darf nicht senkrecht berechnet werden? Andererseits heißt es ja, dass ein Objekt, welches aus dem Unendlichen fällt (senkrecht!), am Ende Fluchtgeschwindigkeit erreicht.
Wo ist mein Denkfehler?
Gruß,
Martin