Thema: Fliehkraft
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Alt 20.11.08, 20:43
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Uranor Uranor ist offline
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Standard AW: Fliehkraft

Hmmm, wieso eigentlich Scheinkräfte? In meinem Taschenlabor habe ich noch einen kleinen Handkreisel. Wenn ich ihn auf die Spitze stelle und loslasse, fällt er um. Soll er sich drehen, muss ich ihm dazu Kraft vermitteln. Ich vermittle ihm niemals Drehimpuls. Ich rege ihn aber auch nicht radial an. Mit dem Daumen allein ohne die Gegenbewegung mit dem Zeigefinger kann ich ihn nur zum Umfallen anregen.

Tatsächlich stoße ich mit dem Daumen Außenmolekül A gegen Außenmolekül B und mit dem Zeigefinger Außenmolekül L gegen Außenmolekül M. Der Kraftvektor weist dabei tangential vom Kreisel weg. Wäre der Kreisel nicht vorhanden, würden Daumen und Zeigefinger je eine Sekante durch den senkrechten Stab des Kreisels ziehen.

Die Moleküle geben den aufgenommenen Impuls weiter. Der Kraftvektor, der tangential nach außen weist, zieht gegen die Verbundkräfte des Materials. Vorausliegendes Material erfährt Druck, zurückliegendes Zug. Im Spiegelvektor zur angelegten Tangentialkraft ergibt sich die mit meinen Taschenlabor-Mitteln nicht erkennbare Corioliskraft...

Jo, auf solcher Basis veranschauliche ich mir die Fliehkraft. Scheinkräfte erkenne ich nicht, dafür real anliegende Vektorkräfte.




Marco Polo,

dein Eskimo am Marterpfahl auf dem Lkw ist dabei interessant. Das Ergebnis ist abhängig von der Bodenhaftung. Aus der Sandkastenzeit... meines Sohnes erinnere ich mich an die Schaufel Sand auf dem Scheiben-Kinderkarussell. Was sich lösen konnte, flog das nun radial oder tangential? Ich kann es nicht sagen. Alles hat sich ja gedreht. Die Auflösung erfordert mehr, als mein lausiges Taschenlabor leisten könnte.



Auch am Kettenkarussell erkenne ich nicht vollständig den tatsächlich anliegenden Kraftvektor. Mehreres wie u.a. die Massewirkung spielen im Verbund zusammen.



Gruß Uranor
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