Thema: was ist zeit?
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Alt 01.11.07, 03:56
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Uranor Uranor ist offline
Singularität
 
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Standard AW: was ist zeit?

salve EVB, Siegreicher und Erbauer des Limes,

der Deckel entscheidet nichts. Lass ihn 90 Tage geschlossen und überlege, was mit der Katze geschieht. Das ist ja der Gag. Dem Innenraum der Kiste wird die Aktionsmöglichkeit nicht genommen. Ich seh das auch nicht problematisch. Kannst die erwartete Beobachtung eben max mit 50% vorhersagen.

Zitat:
Das bedeutet auch bei Schrödingers Katze handelt es sich immer um etwas konkret Gemessenes!
Genau. Dass wir selbst vor der Deckelöffnung noch nicht gemessen haben, hat nur für unsere Unwissenheit und Neugier Bedeutung.

Zitat:
Das was hier beobachtet wurde ist nicht der Beweis der Planckzeit (Die Rasterung der Zeit), sondern das das ablösen des Photons „Zeit“ sprich weitere WW benötigt.
Na, mit der Planckzeit ansich hat das ja nix zu tun. Die Beobachtung ferner Objekte wird bei Planckzeit-Rasterung verschmiert erwartet. Genau das wird nicht beobachtet. Wird deswegen die Zeit glatt agierend erwartet? Die QM fordert minimal den rasternden (nun offenbar körnigen) Messmoment, die Quantisierung. Sie liegt also gem Beobachtungsinterpretationb unterhalb der Planckskala.

Zitat:
Was doch aber nicht verwunderlich ist...
Genau, es will nicht verwundern. Wenn ich jetzt mal die Messung als Dipol-Resonanz benenne, wird niemand sagen können, wie lange die Aktion dauern wird. Die Messung selbst ist nunmal zeitlich nicht mehr auflösbar. Selbst wenn die instantan wäre, bleibt der Unterschied zwischen vor und nach der Messung als eindeutiges Unterscheidungskriterium bestehen. Etwas hat sich verändert. Zeichnet man solche Geschehensfolgen für ein einzelnes Elektron auf, erhält man eine Chronik, ein nacheinander erfolgtes Aufzeichnungswerk.

Vorher, nachher als Trenner, wir haben die Zeit nicht erfunden sondern entdeckt. Die wilden Spekulationen im Umfeld haben mit der Beobachtung selbst gar nix zu tun. Der Zeittrenner zwischen nicht mehr als Zustand bestehendes und dem realen Jetzt ist das einzige, das in der Natur offenbar relevant ist. Es gibt keine Erinnerung, es sei denn, es würde eine Chronik angelegt und ausgewertet (Situationenfolge, etwa auf einem Stück Papyrus oder in der Erinnerung eines Hirns dokumentiert). Sprichst du genau davon? Dann meinen wir sowieso die ganze Zeit das gleiche. Woher mag dann aber das Missverständnis rühren?


Zitat:
Während du dein Messgerät hinhältst, müssen sehr viele WW geschehen bis du ein Signal am Detektor erhältst. Selbst die WW deines Messstrahls verursacht Verzögerungen, da es eine zusätzliche WW verursacht.
Insgesamt hatte ich es also mit vielen WW zu tun. Offenbar nutzte ich dafür verschiedene Messsysteme. Der Ausschlag an meinem eingesetzten Messgerät erfolgte jedenfalls nur einmal. Was du jetzt darstellst, bedeutet doch, für die Gesamtaktion wurde Zeit benötigt.

Zitat:
Ich denke der Vorgang des Ablösens eines Photons würde ohne Messung noch schneller vor sich gehen.
Hier rebelliert mein Verständnis. Stellst du den detektierenden Dipol nicht bereit, kann ein anderes System das tun. Alternativ muss aber auch gar nicht gemessen werden. Dann wird eben keine Information aus dem Photon abgegriffen. Die Zustandsentwicklung wird dann durch andere Ereignisse erfolgen.

Interessant bleibt, dass WW zwingend nötig ist, um Geschehen und damit Zeitunterschied zu bewirken. Wir altern/reifen/verdummen , während und weil wir permanent messen. Beobachten wir einen Jupiter-Ochsen, der uns gegenüber langsamer, seltener misst, der wird relativ zu uns auch langsamer altern. Zeit erfolgt also nicht global sondern lokal.

Zitat:
Instantan erfolgt in der Natur sowieso nichts. Das muss man auch bei „alles passiert bei t=0“ nicht postulieren.
Die Interpretation wäre in der Tat zu simpel, hätte keinen Aussagewert. Mit der nackten Mathematik kann kein Naturvorgang beschreibbar sein. Wie sagte damals der abergläubische Deichbauer?: "Was lebendiges muss mit rein!"

Indes, der Messvorgang selbst zwischen Start und Ende ist zeitlich nicht mehr auflösbar. Man wird die Beobachtung so interpretieren können, dass Messung als solche offenbar instantan erfolgt. Man wird also niemals eine letztsichere Aussage treffen können. Doch irgendwo *kann das dann für unseren Hausgebrauch gut sein*. Niemand wird gescholten werden, wenn er die Messung selbst als instantan auffasst oder das eben nicht tun mag.

Zitat:
Jede WW verläuft nach festen Gesetzen, wobei das eine immer das andere nachfolgende bewirkt. Das was es bewirkt hat, ist aber dann schon nicht mehr existent!
Deine letzte Aussage irritiert mich. Genau das, was als letztes bewirkt wurde, ist doch genau der Existenz-Zustand, der bekannt ist. Natürlich, wenn ein elMag-Signal detektiert wurde, werden parallel auch permanent Quark-Gluonen-Ereignisse erfolgen. Das kann man sich alles als Ereignisfolge aufgelöst vorstellen. Reales "gleichzeitig" kann nicht möglich sein. Denn jede Messung bewirkt einen neuen Zustand. Die Zeitauflösbarkeit scheint nicht begrenzt zu sein, da man ja bereits bei der realistischen Frage nach "instantan" angelangt ist.

Zitat:
Was Gleichzeitig erfolgt, sind nur die Dinge die auch im selben Moment geschehen. Nur diese sind dann aber wiederum real!
Das scheint deinem obigen zu widersprechen. Ob einzeln oder verschiedenes gleichzeitig, es ergibt sich eine Zustandssituation, die mit dem vorangegangenen nichts mehr zu tun hat. Genau die ist jetzt, und nur die ist real.

ff.
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