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Alt 05.04.12, 00:44
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)

Hi Fossilium

Zitat:
Ich glaube, Du siehst die Welt mit ganz anderen Augen als ich.
Gut moeglich. Ich sehe alle 5-10 Jahre die Welt ganz neu. In den 80 ern als ich so Mitte 20 war ist zum Beispiel mein komplettes Weltbild in sich zusammengebrochen, nachdem mir die Ausagen der Chaostheorie klar wurden.
Dass ich B.Heim anfangs ueberhaupt nicht verstand kann ich jetzt kaum mehr nachvollziehen.
Die Loesung der logistischen Abbildung eroeffnet eine neue Welt. u.s.w.
Oder mein kaputter Ruecken.
Zitat:
Aber das kann ich nicht auf die Schnelle beschreiben, will mir aber einige Mühe geben.
Ja, leg mal los. Es ist ja so, dass eine analytische absolute Wahrheit soundso nicht moeglich ist. Auch Goedels Unvollstaendigkeitssatz verhindert dies. Und so hat jeder sein eigenes Universum mit seinen eigenen Vorstellungen. Nur muss man hier eines beachten. Alles muss konsistent zu den Beobachtungen sein. Und je einfacher das eigene Universum ist, umso weniger sollte man hier sich zu sehr aus dem Fenster lehnen und Unsicheres weglassen. Keine Aussagen ueber die Universen treffen, die Menschen erarbeitet und experimentell geprueft haben, die wenigstens naturwissenschaftlich komplexer denken. Du kannst dann hoechsten sagen : Ok ich empfinde, erlebe alles irgendwie anders, einfacher. Weil ich theoretisch mir das Handwerkszeug fehlt. Und mir das wissenschaftliche,gar nicht wichtig ist. Wenn man z.B die RT kritisiert, muss man die Maxwellgleichungen kennen und die Lorentztransformation. Z.B. die Problematik der Lorentzkraft. Sonst macht man sich laechelich. Fuer die ART benoetigt man Tensorrechnung. Darin habe ich keine praktische Erfahrung. Also lasse ich das besser in Details weg. So geht es mir. Damit fehlt mir ein Stueck Universum. Schade , aber was solls. Wenigstens den Rahmen kann ich erkennen. Das ist auch schon etwas.
Zitat:
Es geht darum aufzuzeigen, warum die Welt nicht in ihrem Inneren kompliziert sein kann.
Wozu sollte man dies aufzeigen ? Per Anhalter durch die Galaxis wird manchmal ueberstapaziert. Aber da gibt es einen schoenen Satz. Sinngemaess :
"Sobald man alle Fragen bezueglich der Sinn des Lebens und des Universums geklaert hast, wird sofort ein neues weitaus komplexeres Universum entstehen."
Z.B. eines mit einer Quantenmechanik oder Relativitaetstheorie konsistent zur Beobachtung.

Einem stimme ich dir zu. So manche Erscheinungen, die auf den ersten Blick unheimlich kompliziert erscheinen lassen sich oft auf einfache Grundprinzipien zurueckfuehren, die dann aehnlich in Variationen von der Natur realisiert werden. Es gibt hierzu sehr schon Bilder von den Grundprinzipien der aehnlichen Erscheinungsform fast aller Lebewesen. Um diese Grundprinzipien zu erkennen benoetigt es der Abstraktion. Und das ist eine mathematische Technik die du ja eher ablehnst. Daher frage ich mich schon wie du die Welt im Inneren ohne Mathematik als einfach erkennen kannst.
Weiterhin :
Die Welt ist im Innern hoeherdimensional. Das folgt geradezu zwingend aus dem EPR Experiment. Ohne mathematisches Hilfsmittel und Analogien koennte ich hierueber mir keinerlei persoenliche Vorstellung aufbauen.

Aber vielleicht gehst du hier anders vor und ich lasse mich gerne ueberraschen. BTW: Die emotionale Weltansicht kenne ich als Musiker natuerlich auch recht gut. Aber das ist zumindestens fuer mich, mein Universum nicht alles.

Gruesse

Ge?ndert von richy (05.04.12 um 09:11 Uhr)
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