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Alt 31.05.11, 00:05
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Einsteins klassisches Zwillingsexperiment

Hi Marc!
Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Gandalf hatte ja seine Bedenken bezüglich der Uhernsynchro geäussert. Diese Bedenken kann man aber zerstreuen, wenn man sich bewusst macht, dass man genausogut auf das/die Raumschiff/e verzicht/verzichten kann und lediglich Koordinatensysteme, die sich durchdringen können, betrachtet.

Bei Koordinatensystemen, die sich durchdringen, also auf "einer" Achse liegen, ist die gedachte Uhrensynchro kein Problem. Es gibt ja keinen Abstand bezüglich der y-Achse.
Sorry Marc, wenn du die Koordinatensyteme (wir sprechen hier über Minkowskidiagramme?) aller Beteiligten übereinanderlegst (durchdringen lässt"), wirst Du KEINEN Abschnitt finden, bei der zwei Gleichzeitgkeitslinien eine gemeinsame Strecke bilden

Nochmal die "Lupe" zum Diagramm von hier



Aus der Sicht des Reisenden entlang des "blauen Pfeiles" am Punkt 'A', liegt Ort 'B' auf 'seiner Gleichzeitigkeitslinie. Die blaue gestrichelte Linie (Die Uhren an den Orten A und B sind synchronisierbar, lassen sich also auf eine gemeinsame Zeit einstellen)

Erreicht in diesem Augeblick tatsächlich der Reisende auf der roten Linie den Punkt 'B' nimmt er den Reisenden auf der blauen Linie aber eben nicht gleichzeitig am Punkt A wahr, sondern entlang seiner eigenen Gleichzeitgkeitslinie für diesen Ort (rote gestrichelte Linie) am Punkt C! (und geht von einer Synchronisation von B und C aus) Da aber der (blaue) Reisende (bzw. seine Uhr) nicht gleichzeitig den Ort A und C einnehmen kann, haben wir hier das klassische Paradoxon: Jeder sieht den anderen "langsamer altern" (Gruß an EMI^^)

Du könntes nur eines machen. Die Punkte A, B und C zur Deckung bringen. An diesem 'Punkt' kämen tatsächlich (auch) die beiden Gleichzeitigkeitslinien zur Überlagerung - was eine physikalische Unmöglichkeit darstellt, - bzw. einen riesen Knall verursachen würde Gut für ein reines Gedankenexperiment mit mathematisch möglichen Vorbedingungen - schlecht, wenn man physikalische Unterschiede untersuchen und Zusammenhänge verstehen möchte. (Ich denke daher kommt der "ermüdende Fundamentalismus" in unseren Diskussionen)

So lange sie aber auch nur eine "Atomlage auseinander" bleiben (das Diagramm ist ja frei skalierbar und die Strecken schneiden sich ja nicht wirklich an einem Punkt, sondern nur in der Projektion des Diagramms. Sie 'durchdringen sich' ja, wie Du richtig bemerkt hast), wird 'nicht die exakte Uhrzeit' übertragen, sondern immer nur eine 'Zeitrelation' (Zeitverschiebung entlag einer (messbaren) Strecke. im Diagramm zwischen A und C aus Sicht von B)

Definiert man die 'messbare Strecke' jedoch als "vernachlässigbar klein", entstellt man die wesentlichen Aussagen des Experimentes, da man nicht einen Faktor eliminiert sondern eine Relation. Mit dieser Art der unzulässigen Vereinfachung könnte man genausogut "beweisen", das ein fahrendes Auto still steht.

Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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