Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 13.12.19, 17:02
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 08.07.2007
Beitr?ge: 3.774
Standard AW: Determinismus - Bagatelle der Unvollkommenheit?

Zitat:
Zitat von Zweifels Beitrag anzeigen
Weiterhin glaube ich, dass Natur nicht so funktioniert, dass alles bis auf unendlich viele Nachkommerstellen berechnet wird. Denn allein wenn ein Blatt im Herbst vom Baum fällt, bräuchte man unendlich viel Zeit um exakt zu berechnen, wo und wie es bei dem aktuellen Wind auf dem Boden landet (was auch die Chaostheorie beinhaltet).
Da sind wir uns denke ich einig - Es kommt nicht auf die Nachkommastelle an. Die Frage ist eher ob "der Quotient einer Konstante“ in der Natur immer 1 ergibt – oder kleine Abweichungen/Unschärfe erlaubt sind und nur in der Summe konstant ist.

Zitat:
Beispielsweise ist Wurzel 2 eine endliche Zahl, was man in der Geometrie zeigen kann. Doch im Zehner-Zahlensystem, was wir verwenden wird sie eine Zahl mit unendlich vielen Nachkommastellen.
Ich hatte das Beispiel früher schon mal gebracht. Licht bewegt sich ja auf vielen Pfaden (Feynman Diagram) von A nach B.

Komme nun vielleicht etwas weg vom Thema
Lassen wir mal einen „Quantencomputer“ alle Wege berechnen, die ein Lichtquant in einem Quadrat nehmen kann. Von A nach B (diagonale). Dann schaust du nach 1 min nach 3 min einer Stunde.. 1000 Jahren nach dem zwischen Ergebnis.
Nach min 1 und 3 sind 90%-93% der Wege berechnet (und liegen in der Vergangenheit). Nach einer Stunde 99%.. Egal wie lange du wartest, du erhältst immer wieder neue Werte, die sich immer mehr dem Wert „Wurzel 2“ nähern.
Du wirst feststellen, dass die möglichen Wege des Lichts die noch übrig bleiben, immer mehr dem kürzesten Weg entsprechen. Der Wert immer genauer wird, aber nie einem konstanten Wert entspricht.
Es bleiben immer beliebig viele Wege noch zu berechnen die alle nahezu den Wert „Wurzel 2“ haben.
Ich finde den Gedanken spannend, das nur dass in der Zukunft gemessen werden kann, dass auch in der Natur erst in diesem Moment als Messwert bei dem Ereignis vorliegt.
Jedes Ereignis ist ein Messewert – der beliebig genau einem transzendenten* (= jederzeit noch offenen) Endwert entspricht.
Aus der „Urknallsuppe“ so ein immer klareres Bild des Endes / des Universums wird – gleichzeitig aber alle Pfade bis dahin (Zukunft) auch der Natur nicht bekannt sind.
Um vielleicht noch den Bogen zum Ausgangspunkt zu bekommen – nach jeder Messung fängt der Prozess von vorne an, so dass der „Wurzel 2“ – Wert zwar jedes Mal gemessen wird (die diagonale/der kürzeste Weg) – aber es ist nie ein konstanter Wert. Jede Messung ist eine Unterbrechung. Wir erhalten reale Messwerte aus einem anhaltenden (da „transzendenten“) Prozess.

Man sagt, dass sich die Pfade, die das Licht im Feynman Diagramm nehmen - aufheben (die nicht von A nach B führen). Man könnte vielleicht auch sagen, dass das Licht alle Wege zuvor bereits genommen hat. Wenn ich nur „lange genug warte“ bleibt nur noch die Diagonale übrig, da selbst die Natur es nicht schafft, den exakten Weg „Wurzel 2“ in einem bestimmten Zeitraum zu nehmen. Irgendwo auf der Diagonale werde ich das Photon also finden.

Dein Blatt, das von Baum fällt ist praktisch ein anhaltender Prozess der den kürzesten Weg beliebig nahe kommt - aber nur andauert (beboachterbar über die Zeit), weil der eigentlich kürzste Weg einem transzendenten Wert entspricht. Somit ausreichend lange exisitiert, dass du ihn selbst nach 13 Milliarden Jahren noch sehen kannst.

Oh, oh – wieder so ein..
*PS: Mit transzendent meine ich die mathematische Beschreibung nicht die Philosophische.
__________________
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. A.E

Ge?ndert von Eyk van Bommel (13.12.19 um 17:09 Uhr)
Mit Zitat antworten