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Alt 26.09.08, 22:09
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"

Hi Sino,

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Meiner Meinung nach muss man in der Quantenmechanik so tun, als ob die Person bis zum Zeitpunkt der Messung eine Socken-Superposition aus grün-rechts/rot-links und rot-rechts/grün-links trägt.

Beim EPR-Experiment misst man den Spin der Teilchenpaare ja in beiden Zweigen in verschiedenen Richtungen. Das ganze wiederholt man ja viele Male.
...
Aber dieses Resultat braucht man sich doch nun wirklich nicht zu wundern, denn andernfalls müsste man eine Verletzung der Erhaltung des Gesamtdrehimpulses konstatieren.

Um der Erhaltung des Gesamtdrehimpulses zu genügen, brauchen die 2 Teilchen aber keine Informationen auszutauschen.

In der Geschichte mit den Socken hat der Erzähler (Gell-Mann) die Sicht von Everetts Viele-Welten-Deutung angenommen; in dieser Deutung der Quantenmechanik ist kein nichtlokaler Kollaps der Wellenfunktion erforderlich.

In der Kopenhagen Deutung ist das aber schon so wie du oben sagst - die Wellenfunktion des kombinierten Systems ist in einem superponierten Zustand und erfährt zum Zeitpunkt einer Messung eine nichtlokale Reduktion. Nur sollte man dabei beachten, dass die Relevanz der Wellenfunktion statistischer Natur ist, d.h. ihre Aussagekraft bezieht sich auf eine Ensemble identischer Experimente. Es geht um Korrelationen zwischen Messergebnissen; aber das hast du ja selbst schon gesagt. Man darf nicht für ein einzelnes Experiment schließen, dass die beiden Teilchen bei einer Messung ihre quantenmechanischen Zustände mittels eines Informationsaustausch synchronisieren, um den Kollaps zu realisieren. Das ist Quatsch: derartige Mechanismen sind nicht Teil der Quantenmechanik, sondern etwas, das sích manch Einer "hinzuspinnt", um sich das alles besser vorstellen zu können.

Gruß,
Uli
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