Einzelnen Beitrag anzeigen
  #226  
Alt 14.09.07, 13:13
Querkopf Querkopf ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 12.09.2007
Ort: Holland Rijnland
Beitr?ge: 192
Standard AW: Theoretische Physik vor dem Ende??

Zitat:
Die "konventionelle Quantenmechanik" (gibt`s sowas??) ergibt keine verwertbaren Ergebnisse. Jedenfalls heutzutage nicht. Schaun`se z.B. mal den Quantencomputer: Es wird behauptet, da sei schon alles klar und wenn man dann genau hinschaut, dann gibt es noch keinen einzigen Quantencomputer, der tatsächlich in der Realität bestehen würde. Und selbst wenn man ihen bauen könnte, und er wie behauptet alle erwünschten Ereignisse errechnen könnte, dann kann er trotzdem nur ein einziges Ergebnis auswerfen.
Das ist doch Tüddellüt.
Mit konventioneller Quantenmechanik meine überwiegend Einteilchenquantenmechanik. Das ist ausreichend um viele Atom und Molekülspektren zu berechnen (z.T. halt mit geeigneten Näherungen), um Potentialwälle und Stufen auszurechen (was für den Anwender in der Nanotechnologie oder Halbleiterphysik durchaus recht nützlich sein kann) mit so tollen Dingen wie Tunneleffekt (z.B. Tunneldioden, Tunnelmikroskopie, …), ich kann nichtkorrelierte Elektronen in Periodische Potentialen berechnen (was dem Festkörperphysiker durchaus brauchbare Resultate liefern kann), …, etc., usw.

Im Alltagsleben sucht man halt nicht immer nach den großen Weltformeln, sondern man will bloss mal wissen, was bei einem Experiment vielleicht so ungefähr rauskommen könnte (und ungefähr kann manchmal ziemlich genau sein).

Übrigens, an der TU Delft (Gebäude Technische Natuurkunde, Haupteingang nehmen und links am Pförtner vorbei) forscht man zusammen mit der Universiteit Leiden an Festkörperquantencomputern (auf Basis von Supraleitern). Vielleicht haben manche Leute zu hohe Erwartungen, aber ich finde die Fortschritte ziemlich bemerkenswert.

Und die SUSY- QM ist nützlich, weil man aus einem Potential, dessen Energieeigenwerte man kennt, durch Anwendung von Leiteroperatoren die Eigenwerte (und letztendlich auch die Eigenzustände) eines SUSY-Partnerpotentials berechnen kann. Dass kann manche Probleme vereinfachen, ist aber leider nicht immer möglich (Da Potential und SUSY-Partnerpotential über eine Riccatische DGL. miteinander gekoppelt sind und für die existiert keine allgemeine Lösung).
Auch da sieht man wieder, bei allen Träumen von Welterklärung und Nobelpreisen, manchmal scheitert Physik an einer simplen Gleichung aus dem 2. Semester. Das ist halt alles harte Arbeit.

Zitat:
Der Podklednov (russischer Materialwissenschaftler) hatte da seinerzeit ganz interessante Ergebnisse i.B. auf "GRAVITATION"........eine Porzellanscheibe (Supraleiter) in Drehung um eine eigene Achse...Sie kennen den Versuch?
Ein hübsches Lehrbeispiel um Erstsemestern die Bedeutung einer sauberen und ausführlichen Protokollführung zu veranschaulichen (Labortagebuch)!!!

Abgesehen davon gibt es durchaus Zusammenhänge zwischen Konzepten in der Theorie der Supraleitung und der Hochenergiephysik (Symmetriebrechungen, Higgs – Mechanismus).


Zitat:
Wahrscheinlich nur eine unterschiedliche Betrachtung der Difinition?
SIE meinen womöglich ein Teilchen, welches immer nur noch in kleinere Teilchen seiner selbst zerfallen kann?
Daß man es also (Teilchenbeschleuniger) zertrümmern kann (DAS meinte ICH), aber daß es dabei eben immer ein identisches (nur kleineres) Teilchen seiner selbst bleibt?
DANN wären wir einer Meinung.
Ich habe von ziemlich langweiligen niederenergetischen Teilchen geredet, also in den meisten interessanten Fällen Elektronen (z.B. in einem Wasserstoffatom). (Deshalb nichtrelativistische Einteilchenquantenmechanik).
Und ein Teilchen ist für mich der Anregungszustand eines quantisierten Feldes, z.B. im Fall des Elektrons eines Diracfeldes (wobei man dann nicht mehr in einer Einteilchentheorie lebt).

Zitat:
Ich schau jetzt mal nicht im Netz nach: Was (welche Temperatur) meinen Sie??

Meine Aussage (Frage) war, ob Sie sich vorstellen können, daß der Raum als Eigenschaft eine Temperatur aufweisen könnte. Mit anderen Worten: Ein Vakuum interpretiert sich nicht nur über den (Unter)Druck, sondern auch über eine (Eich)Temperatur.
Ich rede weder von Druck, noch von Temperatur (was ohne Teilchen und statistische Physik ohnehin witzlos ist).

Wenn ich von einem Vakuum spreche, dann meine ich nicht einen Raum, aus dem die Luft gepumpt wird (wie z.B. in irgendwelchen Vakuumkammern in der Halbleiterphysik), sondern ich rede von einem Vakuumzustand in einer Quantenfeldtheorie! Evtl. führt das zu Verwirrungen und Missverständnissen. D.h. ich rede von dem Energetischen Grundzustand eines Feldoperators, also des Zustandes, der bei Anwendung eines Vernichtungsoperators eine hübsche Null liefert. Was das für ein Vakuum ist, hängt von der Anwendung ab, z.B. wenn man das Konzept auf Quasiteilchen überträgt, kann das Vakuum durchaus ein Kondensat aus Cooper – Paaren sein (wie in der BCS Theorie) um ein Beispiel aus der Theorie der Kondensierten Materie zu wählen. Die Cooper – Paare sind dann Quasiphotonen, die man durch eine Bogoliubov – Trafos gewinnen kann (alles in guter Näherung).