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Alt 24.03.10, 20:39
zeitgenosse zeitgenosse ist offline
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Standard AW: Wellen und Lichtgeschwindigkeit

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Zitat von criptically Beitrag anzeigen
Und warum nicht? Michelson selber hat gesagt, dass seine Beobachtung gezeigt hat, dass der Äther relativ zur Erde ruht.
Ein mitgeführter Aether ergibt ein anderes Problem. Die Aberration des Sternenlichtes müsste in einem solchen Aether verschwinden. Das tut sie aber nicht, wie jeder Astronom aus eigener Erfahrung zu bestätigen weiss.

Andere wie Fizeau oder Stokes haben eine partielle Mitführung in Betracht gezogen. Aufgrund strömungsmechanischer Analogien könnte diese Mitnahme zudem höhenabhängig sein. Kein geringerer als Riemann selbst hat eine Etherheory der Gravitation in Betracht gezogen, in der die Erde als Senke eines Strömungsfeldes betrachtet wird. Aufgrund dieser und ähnlicher Überlegungen hat Miller seine Versuche auf dem Mt. Wilson getätigt.

Wenn man jedoch berücksichtigt, dass die Lorentzkontraktion den Einsatz eines Michelson-Interferometers zunichte macht, wird man überall ein Nullresultat finden. Dies wäre somit geradezu ein Indiz dafür, dass es den Aether doch gibt. Andererseits muss man nach reiflicher Überlegung konstatieren, dass optische Experimente dieser Art zum Nachweis eines Weltäthers grundsätzlich ungeeignet sind. Viel eher erhoffe ich mir von quantenphysikalischen Versuchen weiterführende Erkenntnisse.

Ich sage es einmal so: Die mathematische Physik benötigt den Aether nicht unbedingt, weil sie anstelle dieses Weltsubstrats geeignete Felder und Koordinatensysteme verwendet. Für den Experimentalphysiker wäre der Aether aber trotzdem ein Segen. Und für den Elektroingenieur geradezu das Ei des Kolumbus. Den damit liessen sich Teslas Experimente endlich reproduzieren. Es müsste dazu aber ein tiefgreifendes Umdenken (Paradigmawechsel) einsetzen.

Gr. zg
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