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Alt 04.06.07, 23:04
MCD MCD ist offline
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Standard AW: Wo bleiben die Fullerene?

Zitat:
Zitat von Jogi Beitrag anzeigen
Dann kann man sich nämlich vorstellen, daß bei entsprechend engem Spaltabstand und entsprechend engen Spalten ein Teil dieser Ladungswolke durch den einen, und ein Teil durch den anderen Spalt geht.
An den Spaltkanten erfolgt eine Beugung, die dazu führt, daß Teile der Ladungswolke hinter den Spalten aufeinander zu gelenkt werden, und da kommt es dann zur Interferenz (auch mit dem Elektron).
Dadurch wird das Elektron mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in einigen ganz bestimmten Winkeln abgelenkt, abhängig eben von der Versuchsanordnung.
Und diese verschiedenen Winkel ergeben dann das Streifenmuster auf der Photoplatte.
Daher können wir auch für das einzelne Elektron nicht sagen, durch welchen Spalt es gekommen ist, es wurde ja nach dem Spaltdurchtritt abgelenkt.
Somit ist vielleicht auch klar, warum es bei nur einem Spalt kein IF-Muster gibt.
Auch wenn wir versuchen, herauszufinden, welchen Weg das Elektron nimmt, beeinflussen wir ja das Elektron und stören somit seine IF-Fähigkeit mit seiner "persönlichen" Ladungswolke. Ergebnis: Kein IF-Muster.
Irgendwie finde ich das Beispiel, dass Elektron interferiere deswegen, weil es Bestandteil einer Ladungswolke ist bzw. interf. mit dieser, auch nicht gerade glücklich.
Es liegt, so die Theorie, einzig und alleine an der Nichtlokalität.

Die Wahrscheinlichkeit, das E. am rechten oder linken Spalt anzutreffen ist eben gleich groß, es ist quasi über beide Spalte gleichmäßig verschmiert und auch spielt offenbar ein Ablenkungswinkel am Spalt gar keine Rolle.
Es wird ja erst beim Aufschlag auf den Detektor wieder zum Teilchen, was soll also abgelenkt werden?
Im Grunde weiß ein entspr. Objekt im DS überhaupt erst beim Aufschlag, wo es aufschlägt und nicht bereits nach dem Passieren der Spalten.
Das würde ja bedeuten, dass unmittelbar nach den Spalten nur noch ein Weg möglich wäre und damit wäre die Nichtlokalität als notwendiges Kriterium zur IF schon nicht mehr gegeben.

Übrg. Beugung am DS funktioniert wohl auch bis an die Grenzen des Makroskopischen, wer weiß, mit der korrekten Versuchsanordnung interferieren vielleicht sogar irgendwann Pantoffeltierchen...
>> Das Wiener Team um Zeilinger hat inzwischen nachgewiesen, daß der quantenmechanische Effekt auch bei »Biomolekülen« (Tetraphenylporphyrin - kommt als Farbstoffträger etwa in Chlorophyll oder dem Blutfarbstoff Hämoglobin vor) auftritt. Außerdem haben sie ihr Fulleren-Experiment »gesteigert«: Die C60-Fullerene, die schon 1999 eingesetzt wurden, erhielten noch 48 Fluor-Atome verpasst. Diese Gebilde sind zwar etwas kleiner als die Porphyrine, aber etwa doppelt so massiv und komplex wie die bisherigen Rekordhalter C70. Damit sind dies die massivsten Gebilde, für die der Nachweis des quantenmechanischen Wellencharakters gelang. <<

Gr.
MCD
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Das bedeutet, Dinge werden unlogisch, quantenlogisch sagt man. Aber das ist für viele in Ordnung, für alle, die das Zwei-Spalt-Experiment ohne Nachdenken abgehakt und sich bereits dort innerlich von der Vernunft verabschiedet haben. [D.Dürr]
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