Zitat:
Zitat von TomS
Superpositionen sind eine mathematische Konsequenz des Formalismus der Quantenmechanik.
|
Ich dachte, der (mathematische) Formalismus fängt genau genommen erst da an, wo die Superposition aufhört. Der Formalismus zur Beschreibung des Würfelns fängt auch erst bei den Wahrscheinlichkeitsberechnungen für gefallene Würfelzahlen an, ohne dass dafür die Annahme einer vorherige Superposition aller möglichen Eigenschaften der Observablen „Würfelzahl“ nötig wäre. Die Wellenfunktion könnte man als Beschreibung der Gegenwart (=Superposition) oder nur als Voraussage der Wahrscheinlichkeiten in der nahen Zukunft einer möglichen Messung betrachten. Immerhin gibt es auch mathematische Formalismen für deterministische Prozesse ähnlich des Würfelns, bei denen fraktal unendlich kleine Änderungen in Anfangsbedingungen komplett andere Endergebnisse hervorrufen. So etwas kann man also trotz Determinismus formal auch nur statistisch betrachten, ohne dass es einer Superposition bedarf.
Zitat:
Zitat von TomS
Freier Wille im Sinne von “ich könnte dieses wollen - oder jenes” existiert nicht, wenn wir ein physikalisches Weltbild annehmen, demzufolge Hirnfunktionen, Bewusstseinszustände sowie Aktionen ausschließlich aus dem physikalischen Substrat folgen, das wiederum den Regeln der Quantenmechanik folgt. Freier Wille ist dann insofern eine Illusion, als Bewusstseinszustände unbewusste, physikalische Ursachen haben, dieser Determinismus dem emergenten Bewusstsein jedoch verborgen bleibt. Freier Wille im Sinne von “ich kann dies tun, weil ich es will” ist - im Rahmen des physikalisch Möglichen - gegeben.
|
Stimme exakt zu. Man kann machen was man will. Aber man kann nicht wollen was man will.
Allerdings war die Illusion der echten Willensfreiheit scheinbar evolutionär sehr erfolgreich und ist vielleicht untrennbar mit der Entwicklung von Planungsfähigkeit und des für größere Gruppen nötigen Moral-Upgrades verbunden
.