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Alt 04.09.12, 23:09
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
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Standard AW: Prof. E.T Jaynes und die Neoklassiker

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Zitat von Thom_B Beitrag anzeigen
Ganz so einfach ist die Sache nicht. Wenn man ein Atom mit der Schrödinger Gleichung beschreibt, dann ist jeder Energie-Eigenzustand zunächstmal zeitlich vollständig stabil, unabhängig davon, ob das ein angeregter Zustand ist oder ein Grundzustand. Wenn ich also erklären will, warum einangeregter Zustand irgendwann zerfällt, muss ich zusätzlich zu der Schrödingergleichung noch etwas hinzufügen, beispielsweise die Vakuumfluktuationen der Quantenelektrodynamik. Man kann dann sogar die Zufälligkeit dieser Spontanemission etwas beeinflussen, indem man das angeregte Atom zwischen Spiegeln plaziert und so die Vakuumfluktuationen beeinflusst (Purcell Effekt der Resonator-Quantenelektrodynamik). Im Extremfall wird die Spontanemission sogar vollständig deterministisch, das ist aber ein anderes Thema.
Ja, die Schrödingergleichung mit Coulomb-Potential reicht sicher nicht aus, um spontane Emission zu erklären. Und der Hauptsatz basiert eher auf Beobachtungen im Makroskopischen als dass er eine Begründung liefern könnte.

Ich kann mich übrigens gar nicht erinnern, über Zusammenhänge zwischen Vakuumfluktuationen und spontaner Emission im Studium gehört zu haben; mein Physikstudium liegt allerdings auch schon sehr lang zurück. Ist mein Gedächtnis nun so schwach oder sind das tatsächlich "neuere" Erkenntnisse aus den letzten 2,3 Jahrzehnten?
Das klingt für mich mich mehr so nach "Handwaving"-Argumenten, oder kann man mittels QED die Lebensdauer eines angeregten Zustandes konkret berechnen. Da Vakuumfluktuationen erwähnt werden, müsste es wohl QED höherer Ordnung sein? Falls du da noch ein paar Worte zu sagen möchtest ... .

Vielen Dank auch für deine interessanten Beiträge hier im Forum!

Gruss,
Hawkwind
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