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Alt 09.07.07, 14:36
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Standard AW: Absolutät und Relativität = Sein und Schein

Zitat:
Zitat von Hannes Beitrag anzeigen
Das erste Postulat der RT kann ich voll und ganz unterstützen. Alles bewegt sich, alles wirbelt
durcheinander. Sterne,Galaxie, Galaxienhaufen, nichts
kann einen absoluten Bezugspunkt liefern.

Nur muss dieses Prinzip auch immer gelten !
Hallo Hannes,

wenn die LG, wie du glaubst, ebenfalls relativ wäre, wozu bräuchte man dann noch die RT, bzw. wie würde diese dann aussehen?

Zitat:
Ich habe nicht die Absicht, durch die Hirnwäsche
eines Studiums der speziellen Relativitätstheorie
zu gehen.
Wieso behaupten eigentlich immer alle RT-Kritiker, dass bei einem Studium Hirnwäsche betrieben wird? Alle Studenten schalten ihren Verstand aus und ergeben sich sozusagen ihrem Schicksal? Das ist doch lächerlich.

Gerade bei Universitäten werden viele Dinge wesentlich kritischer hinterfragt, als du es aus deinem Alltagsleben gewohnt sein dürftest.

Zitat:
Bei Himmelskörpern sagt man auch nicht:
Der Stern ruht und der andere entfernt sich von ihm .
Man sagt richtiG: Beide entfernen (oder nähern)sich
voneinander

Wenn man die RT konsequent auslegen würde, wäre
so manches Missverständnis nicht notwendig.
Ich habe nichts gegen RT-Kritik. Nur darf man nicht Dinge kritisieren, die man selbst nicht verstanden hat.

Wenn ich obige Aussage lese, dann ist dies der eindeutige Beweis dafür, dass du die SRT nicht richtig verstanden hast. Du machst den Fehler, die Bezugssysteme durcheinander zu würfeln.

Begeben wir uns in das hypothetische Bezugssystem eines Sternbewohners. Dieser wird behaupten dürfen, er befinde sich in Ruhe und nur der andere Stern bewegt sich.

Der Bewohner auf dem anderen Stern darf aus seinem Bezugssystem heraus ebenfalls behaupten, er befinde sich in Ruhe und der andere Stern bewege sich.

Ein Beobachter ausserhalb in seinem Raumschiff, kann wiederum von sich behaupten, er selbst befinde sich in Ruhe und die beiden Sterne bewegen sich.

Denkbar ist aber auch, dass es zwischen den Sternen oder zwischen Beoachter-Stern gar keine Relativgeschwindigkeit gibt. Deshalb kann aber keiner von ihnen behaupten, er befinde sich in einem Zustand der absoluten Ruhe.

Genauso verhält es sich auch beim Zwillingsparadoxon. Jeder Zwilling darf von sich behaupten, dass nur er sich in Ruhe befindet.

Mann kann die ganze Rechnung einmal im Ruhesystem vom Erdzwilling und ein zweites mal im Ruhsystem des Raumschiffes durchführen. Es kommt beides mal das gleiche heraus.

Ein Ahnungsloser behauptet: beide sind doch gleichberechtigt. Wieso altert dann nur einer von ihnen?

Eben wegen der nicht mehr vorhandenen Symmetrie bei der Umkehr des Reisezwillings. Er muss ja schliesslich beschleunigen (negativ, positiv).

Ein weiterer Ahnungsloser glaubt schlau zu sein und wirft ein: Moment mal. Aus Sicht des Reisezwillings erscheint doch bei der Umkehr auch der Erdzwilling beschleunigt. Das ist zwar richtig, aber die Betonung liegt auf "erscheint".

Man sollte nämlich wissen, dass Beschleunigungen alles andere als relativ sind. Nur der tatsächlich beschleunigte. spürt die Trägheitskräfte am eigenen Körper.

Hier siehst du, lieber Hannes, dass nicht nur die LG es ist, die nicht relativ ist, sondern auch die Beschleunigung ist nicht relativ. Es ist also längst nicht alles relativ in der RT. Die RT hiess auch ürsprünglich gar nicht Relativitätstheorie, sondern Invarianztheorie (wegen der Invarianz der LG), glaube ich.

Aber nochmal zum Zwillingsparadoxon. Es ist auch gar nicht alles nur die Zeitdilatation schuld. Aus Sicht des Erdzwillings erfährt der Reisezwilling eine Zeitdilatation. Wenn du jetzt aber den Reisezwilling fragst, dann kommt er nur deswegen mit beta=0,8 an einem 5 LJ entfernten Stern nach
5*sqrt(1-(-0,8)²)/0,8=3,75 Jahre an, da sich für ihn die Entfernung Erde-Stern auf 3 LJ verkürzt hat. Aus Sicht des Reisezwillings ist also die Längenkontraktion massgeblich.

Grüssle,

Marco Polo
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