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Alt 14.10.08, 19:39
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.804
Standard AW: CERN wegen Weltuntergang verklagt

Zitat:
Zitat von Sino Beitrag anzeigen
Naja, aber die Erde wird jeden Tag von Teilchen getroffen, die Energien haben, die selbst die Energien am LHC weit übersteigen. Von daher sind wir diesem Teilchengewitter eh schon seit jeher ausgesetzt.
Nun macht man es halt in einem Beschleuniger, um vernünftig messen zu können.
...
Der wesentliche Unterschied ist, dass die relativistisch schnellen Protonen der kosmischen Strahlung mit Materie kollidiert, die im System der Erde ruht. Das bedeutet, dass das Schwerpunktsystem des Kollisionsprozesses sich immer noch relativistisch schnell zur Erde bewegt. Ein durch kosmische Strahlung entstandenes Mini-Black-Hole wäre also extrem schnell und könnte die Erde sehr schnell durchqueren - d.h. es hätte wegen seiner hohen Geschwindigkeit eine reduzierte Wechselwirkungswahrscheinlichkeit. Es könnte sich kaum irgendwo "anlagern".

Das sähe beim LHC anders aus; dort ist das Schwerpunktsystem der Kollision annähernd das Laborsystem, d.h. entstandene Mini-Black-Holes könnten sehr langsam sein.

Es gibt natürlich eine ganze Reihe von Risikostudien, die diesem Effekt auch Rechnung tragen. Dabei wurden z.T.noch viel exotischer anmutende Risiken als Black-Holes diskutiert - Risiken, die den gesamten Kosmos betreffen und nicht nur uns auf der Erde (Zerfall des falschen Vakuums, Strangelets, ...).

Da ist viel Panikmache im Spiel und die Medien sind in dieser Sache eher kontraproduktiv - Weltuntergang verkauft sich immer gut.

Über die diskutierten Risiken gab es im Focus einen kleinen Überblick
Bringen uns die Experimente in Gefahr?

Gruß,
Uli
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