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Alt 09.07.07, 02:34
zeitgenosse zeitgenosse ist offline
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Standard AW: Eine Dgl. Vol. 2

Ergänzend:

Interessant im Nexus des Mixturtrautoniums ist besonders die Untertonreihe. Diese Subharmonischen tauchen meines Wissens bei den "gewöhlichen" Musikinstrumenten so gut wie nie auf (mit Ausnahme der Glockenklänge). Sie lassen sich aber als mathematische Konstruktion erdenken und auf elektronischem Wege erzeugen. Auch die menschliche Stimme ist dazu in der Lage (Strohbass- und Kehltechniken).

Subharmonische Schwingungen treten bekanntlich auch bei nichtlinearen Oszillatoren auf, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. In einem Phasendiagramm dargestellt durchläuft die Trajektorie dann mehrfache Schleifen, bevor sie wieder ihren Anfangspunkt erreicht.

Übrigens gab es bereits in den sechziger Jahren ein in Deutschlands Osten im Hinblick auch auf die Filmmusik entwickeltes elektronisches Musikinstrument, das im subharmonischen Spektrum Klangwelten erzeugte - das Subharchord:

http://www.subharchord.com/sub_frame...05_frontal.jpg
Subharchord-Prototyp I/II

http://www.subharchord.com/sub_frame...5-05_innen.jpg
Innenleben

Es besitzt - wie das Klavier - ein Tastenmanual (mit 3 Oktaven Tonumfang). Mittels einem Glissandoregler können die Oktaven stufenlos überstrichen werden. Haupterfinder war der Ing. Ernst Schreiber, über den nicht sehr viel bekannt ist ausser, dass er vermutlich auch für Löwe Radio in Berlin-Steglitz tätig war.

Schaltungstechnisch war das Subharchord bereits recht anspruchsvoll:

Steuergenerator, Impulsformer und Vibratogenerator; binäre und subharmonische Frequenzteiler inkl. Nebengeneratoren; Trennstufen und eine Filtersummierungsschaltung; eine druckabhängige Lautstärkenregelung; ein Ringmodulator; eine Abklingeinrichtung; ein Chormodulator; Formant- und Bandpassfilter (nach Mel-Skala); eine Rhytmisierungseinrichtung - das sind in etwa die wesentlichen Komponenten dieses einzigartigen elektronischen Musikinstrumentes.

Gr. zg

Ge?ndert von zeitgenosse (09.07.07 um 03:00 Uhr)
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