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Alt 26.11.15, 22:12
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
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Standard AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus

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Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
... du unterstreichst ja selbst immer, dass die VWI nichts anderes tut, als die Mathematik "wörtlich" zu nehmen. Diese Mathematik ist aber allen Interpretationen gemein. Folglich soll es in allen keinen Zufall geben!? Kann das denn sein?
Die gemeinsame Mathematik - sozusagen der gemeinsame Kern - sind der Hilbertraum und die unitäre Zeitentwicklung (= die Schrödingergleichung). Die KI weicht von der VWI dahingehend ab, dass sie zusätzlich das Kollapspostulat im Zuge einer Messung einführt, ohne jedoch präzise zu sagen, wann die Messung und wann die gewöhnliche unitäre Zeitentwicklung zur Anwendung kommt, bzw. ohne präzise zu sagen, was eine Messung denn nun genau ist.

Die KI fügt dem Kern also ein weiteres Postulat hinzu und interpretiert diese "erweiterte" QM, während die VWI darauf verzichtet und ausschließlich den formalen Kern betrachtet. Wenn man nun die Szenarien, in denen die KI von einer Messung spricht weglässt, dann benötigt man den Kollaps nicht. Und für diese Untermenge an Szenarien sind bei Interpretationen formal identisch (wobei die KI auch diesen Bereich nicht realistisch interpretieren kann, da sie im Zuge der Erweiterung auf die Messung gezwungen wäre, zumindest in diesem Kontext nicht realistisch zu argumentieren; das klingt zumindest extrem unplausibel).

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Ich habe schon öfters gehört, dass es den "Welle-Teilchen-Dualismus" (eigentlich) nicht gibt. Soll heißen, dass dieser Begriff aus der Zeit stammt, als es noch nicht klar war, dass man ein Quant so nehmen muss, wie der halt ist, und ihn nicht in die klassischen Begriffe zwingen wollen sollte. Der ist nun mal weder ein Teilchen noch eine Welle.
Ja.

Der Begriff bzw. die gängige Erklärung suggeriert, dass je nach Beobachtung entweder eine Welle oder ein Teilchen vorliegt. Rein formal formal liegt aber weder eine Welle, noch ein Teilchen vor. Insbs. gibt es im Formalismus der QM nirgendwo eine Gleichung für Teilchen.

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Nun habe ich ja quasi mit dem "Determinismus-Zufall-Dualismus" angefangen. Also stellt sich die Frage - muss man nicht auch hier weg von dem "Dualismus" und den einzelnen Begriffen aus diesem weg? => Die QM als solche ist weder deterministisch noch zufällig!
Ich verstehe nicht genau, worauf du hinauswillst.

Gem. der VWI ist die QM objektiv gesehen global deterministisch, subjektiv gesehen stochastisch. Gem. der KI ist die QM ohne Messung deterministisch, im Kontext einer Messung stochastisch.

Hilft dir das weiter?

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Wie beschreibt/definiert man Determinismus und Zufall so, dass diese explizit nicht in die QM "rein passen"?
Wieder verstehe ich nicht, worauf du hinauswillst.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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