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Alt 26.11.15, 22:38
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
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Standard AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus

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Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
Was sind quantenmechanisch zulässige Welten? Bei einem Ereignis (einer WW) kommt es zu einer Aufspaltung in alle quantenmechanischen möglichen Wege; die sich dann widerum alle, bei der nächsten WW in jedem Zweig in alle mögliche Zweige aufspaltet.
Vergiss zunächst mal diese sehr anschauliche Beschreibung des Aufspaltens und der Zweige; je anschaulicher, desto weniger zutreffend.

Auch ist eine WW kein "Ereignis" im engeren Sinn, sondern ein Prozess. Es gibt kein "genau hier" und kein "genau jetzt findet die Aufspaltung statt".

Zu den quantenmechanisch zulässigen Welten: ich argumentiere der Einfachheit halber nur anhand eines Quantensystems und eher orthodox: nehmen wir an, wir haben ein Wasserstoffatom mit den Quantenzahlen bzw. den Zustand |nlm>. Nun präparieren wir das Wasserstoffatom in einem Superpositionszustand aus den Zuständen |100> und |200>. Die Zeitentwicklung wird (ohne weitere externe Felder und ohne Berücksichtigung von Strahlungsübergängen) das Wasserstoffatom in einen Superpositionszustand genau dieser zwei gewählten Zustände belassen.

Eine denkbare Welt wäre, dass das Atom im Zustand |300> angetroffen wird. Aber das ist keine quantenmechanisch zufällige Welt, da sie nicht aus den Regeln der QM für die Zeitentwicklung folgt.

Zitat:
Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
Irgendwie scheinen die Quantenteilchen aber, wenn de Möglichkeit gegeben ist, innerhalb einer bestimmten Zeit eine WW einzugehen- ihren Überlagerungszustand aufzugeben.
Gem. der KI ist das so, wie du sagst: im Zuge der Messung einer Observablen A kollabiert ein Superpositionszustand in einen Eigenzstand |a> zu A.

Gem. der Dekohärenz ist dies nicht so: das Quantensystem entwickelt sich in einen Quantenzustand mit "wechselweise unsichtbaren Zweigen"; gem. der VWI kollabieren diese nicht in genau einen "Zweig".

Zitat:
Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
Nach der VWI gibt es jetzt eine unendliche Anzahl von Universen, mit allen möglichen Punkten, die das Photon als Wirkung hinterlassen kann?
Sag' bitte nicht Universum.

Der Gesamtzustand kann aufgefasst werden als Superposition von Zuständen, wobei in jedem davon eine näherungsweise Lokalisierung vorliegt.

Zitat:
Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
Ist doch ein Ereignis in der Raumzeit, das mit einer extrem hohen Wahrscheinlichkeit passiert. Die Quantenphysik beschreibt mit welcher Wahrscheinlkichkeit es zu welchen Ereignis kommt, aber nicht das Ereignis an sich?
Sag' nicht Ereignis; es handelt sich um einen (weder räumlich noch zeitlich) exakt an einem Punkt lokalisierten Prozess.

Die QM beschreibt im Zuge der Dekohärenz diesen Prozess der "Zweigbildung" und der je "Zweig" scheinbaren Lokalisierung, und zwar sowohl für KI als auch VWI. Die KI setzt jetzt noch den stochastischen Kollaps in einen dieser Zweige oben drauf; die VWI akzeptiert die weitere Exustenz dieser "Zweige".

Zitat:
Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
Der Übergang von den Zustand der Überlagerung in alle mögliche Zustände mit einem schwarzen, eindeutigen Punkt beschreibt das die Dekohärenz?
So in etwa; die Dekohärenz ist komplizierter.

Zitat:
Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
Ich denke ich verstehe das Konstrukt der Dekohärenz nicht. Wenn ein Quantenteil mit irgendwas eine WW eingeht, ist das eine Aufspaltung? Was unterscheidet die Dekohärenz- WW von der gezielten WW mit einem Messgerät, userer Fotoplatte?
Lass' mich mal darüber schlafen, wie ich das erklären soll.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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