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Alt 22.08.22, 12:29
future06 future06 ist offline
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Standard AW: The delayed choice quantum eraser, debunked (Sabine Hossenfelder)

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Nicht ganz. Bei Bell wird untersucht, ob sich das System "klassisch" gemäß Einsteins Forderungen verhält. Da dies bei Quantensystemen nachweisbar nicht zutrifft, muss man entweder die Lokalitätsforderung oder die Realitätsforderung aufweichen/aufgeben.

Hidden variables schließt das nicht aus. Man muss dann aber (so wie bei dem bohm-deBroglieschen Ansatz) zusätzliche Strukturen in die Theorie einbauen.
Ok, Bohm/deBroglie verwendet zusätzliche nichtlokale Elemente. Und zwar, so wie ich es verstehe einen Realismus bzgl. der Wellenfunktion im Sinne der "Führungswelle".

Aber so, wie ich Hossenfelder verstehe, ist eine Verletzung der Bellschen Ungleichung auch möglich, wenn man den lokalen Realismus beibehält, stattdessen jedoch die statistische Unabhängigkeit fallen lässt. D.h. die lokalen Eigenschaften sind nicht zufällig verteilt sondern vorherbestimmt.

Dazu habe ich ja schon im Parallelthread "Superdeterminismus/Hossenfelder" was geschrieben. Bell hat den SD damals ausgeschlossen, weil er davon ausging, dass in diesem Fall jegliche wissenschaftliche Vorgehensweise unmöglich wäre, weil alle empirischen Erkenntnisse bereits vorherbestimmt sind. Ich glaube aber, Hossenfelder hat hier recht, d.h. ein Superdeterminismus ist "metaphysisch" möglich und damit wäre auch der lokale Realismus gerettet, der offensichtlich vielen sehr wichtig ist, weil ein nichtlokaler Realismus bzw. ein Antirealismus stark kontraintuitiv ist bzw. vielen irgendwie suspekt weil "esoterisch" ist.
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