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Alt 21.06.10, 18:05
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.080
Standard AW: VWT/Parelleluniversen, David Deutsch

Hallo RoKo!
Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Der Denkfehler (ob deiner oder der von Deutsch) liegt in obigen Annahmen. Die verschiedenen Zweige des Multiversums (wenn es denn existiert) können sich nicht gegenseitig beeinflussen.
Wie kommst Du denn darauf? Ist etwas, - was nur indirekt über seine Eigenschaften messbar ist, - "kein Einfluss"?

Entsprechend dieser Definition gibt es dann wohl auch keine Elektronen oder Atome (ganz abgesehen von "schwarzen Löchern"), - denn diese sind ebenfalls nur 'indirekt messbar'?

Mehr noch: Nach dieser Festlegung muss 'wirklich alles',- was nur mittelbar messbar ist, grundsätzlich im gleichen Universum stattfinden. Dagegen ist natürlich überhaupt nichts einzuwenden und es wäre nur logisch - Aber man sollte dann stets dazu erwähnen, das diese 'universale Einbeziehung' nicht der herrschenden, von den klassischen Naturwissenschaften geprägten lokal-realistischen Sichtweise entspricht. Es kommt ja schließlich nicht von ungefähr, dass das "herrschende naturw. Weltbild" so seine Probleme damit hat, 'nicht-lokale' Phänomene in diese "beschränkte Universumsdefintion" mit einzubeziehen.

In dieser Hinsicht halte ich es daher - zunächst - für sehr angebracht, den Begriff des "Multi(-Uni)versums" oder die populären "parallelen Universen" zuzulassen, da diese noch nicht in unserer Sicht auf die Welt integriert sind. Vielleicht wird es eines Tages nicht mehr nötig sein. Kurzum: Ich halte es mehr für ein "geistiges" Problem, als ein physikalisches.


Zitat:
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Zitat:
Ein starkes Argument für die Paralleluniversen bzw. VWT ist jedoch der Quantencomputer. Weil hier ja wirklich parallele Berechnungen durchgeführt werden. Wo sonst sollten die Algorithmen ablaufen, wenn nicht in parallelen Universen.
überhaupt kein starkes Argument ist.
Wie willst Du denn bitte 'lokalrealistisch erklären', das etwas am gleichen Ort verschiedene Messergebnisse gleichzeitig liefern kann?


Hallo future!
Zitat:
Zitat von future06 Beitrag anzeigen
Wo ist mein Denkfehler bzw. Verständnisproblem?
zunächst Dein Kardinalfehler:
Du versuchst die (klassisch naturw.) 'Fiktion' einer Trennung von Subjekt und Objekt aufrecht zu halten, indem Du eine 'logisch mögliche' Sichtweise als 'objektiver Beobachter' außerhalb von U1 + U2 einnimmst. (Realismus) Diese ist jedoch 'physikalisch unmöglich' und bildet nicht das Experiment ab. (über etwaig mögliche Bewusstseinszustände möchte ich hier keine Aussage treffen). Deine Beobachtung (=Messung = "in-Beziehung-Setzung") ist entweder in U1 oder U2 (einschließlich Deiner selbst) fokussiert. Daraus ergibt sich dann die richtige Formulierung: Sobald der Weg der "schattenhaften Photonen" (bitte beachte: es sind stets (sehr) viele Universen beteiligt) gestört (gemessen) wird, verschwinden die Interferenzen (weitgehend) in 'Deinem beobachtenden U1' (und umgekehrt)

Imho weitere Missverständnisse:
  • Photonen, Elektronen, etc. sind keine "Teilchen" sondern 'Quantensysteme' die - je nach Kontext (Verschränkung / Dekohärenz mit dem Beobachterquantensystem) mal dem Beobachtersystem Teilcheneigenschaften zeigen können, - oder auch nicht. Ein "Teilchen" darf NIE allein betrachtet werden, - es (be)steht oder (ver)fällt in Zusammenhang mit dem Beobachtersystem (Dekohärenz)
  • es ist nie schwarz oder weiß: Es gibt immer Interferenzen mit parallelen Universen (folglich auch in einem "Einfach-Strahl") D. Deutsch nennt hier das Beispiel mit der Taschenlampe und dem Lichtstrahl der immer weiter "verdünnt" wird. Sehr aufschlussreich auch das Verhalten eines "einzelnen" Photons (und die Änderung im Interferenzmuster), wenn man 3, 4, - immer mehr Schlitze offen lässt.

Grüße @all
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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