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Alt 06.07.09, 17:02
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Messung im Dopelspaltexpt...

Hi Lorenzy

Zitat:
Wenn die Daten verschmiert wären und jemand der keine Kenntnis über den Versuchsaufbau hatte, die Daten auslesen würde, liefe das auf ein rein zufälliges Resultat (Interferenz oder keine Interferenz) hinaus?
Es kommt hier tatsaechlich auf den Versuchsaufbau an. Und beim Doppeltspaltexperiment haette die KD wohl schon Probleme den Messvorgang festzulegen. Zunaechst einmal kann man den Wellencharakter ueberhaupt nicht direkt messen. Das ist aber schon wieder das naechste Problem. Denn was ist eine direkte und eine indirekte Messung ? Man wendet bei einer Messung immer ein indirektes Verfahren an, indem man irgendwelche physikalischen Gesetz anwendet. Beim Wellencharakter kommt hinzu, dass man diesen nicht aus einer einzigen Messung bestimmen kann. Man kann nur anhand der Ergebniss vieler Messungen (Elektronen) darauf schliessen.

Wenn ein Herr Alastair I. M. Rae dann schreibt :
Zitat:
Allein die Tatsache, dass diese (VWT) Theorie überhaupt irgendwelche Glaubwürdigkeit findet, straft ganz sicher die Idee, dass alle Wissenschaftler Positivisten sind, Lügen! Man kann sich kaum ein extremeres Beispiel vorstellen, in dem eine unbeobachtbare Größe postuliert wird, um eine wissenschaftliche Hürde zu nehmen ...
Entweder wir schliessen das Buch der Quantenmechanik weil das Interferenzmuster doch gar keine Beobachtung sein kann.
Die Schroedingergleichungen sind ebenso unbeobachtbare Postulate.
Fuer einen Positivisten duerfen die gar nichts beschreiben.
Oder was ich vorschlagen wuerde, das Buch von Alastair und anderen Herrschaften die darueber berichten dass sie nichts wissen.

Wann bricht beim Doppelspaltversuch die Welle nun zusammen ?
Ein vernuenftiger Mensch wuerde annehmen In dem Moment in dem sie am Detektor mit dem Makrokosmos wechselwirkt. Wobei das Elektron auf magische Weise hier wissen muesste ob ein zweiter Spalt existiert. Das entspricht aber einem "Engelzaehlen" wie dies Alastair an anderer Stelle ausdrueckt. Fuer einen Positivisten kann es solch einen Vorgang nicht geben und die Messung wird so weit aufgeschoben bis der bewusste Beobachter ins Spiel kommt. Denn ab dem Moment laesst sich nichts mehr vereleugnen.
Die Welle bricht zusammen wenn ich den Katzenkasten oeffne.
Die Daten sind verschmiert bis ich sie auslese. Ich wuesste zwar nicht was eine verschmiere 0 und 1 sein soll aber das ist nun mal die "Deutung". Die auch verschmierte Katzen annimmt.
Und da gibt es ueberhaupt nichts schoen zu reden. Am deutlichsten wird dies darueber ausgedrueckt, dass die KD einen Realismus ablehnt.

ZITAT VON ANTON ZEILINGER AUS WIKI
Zitat:
Wir müssen uns wohl von dem naiven Realismus, nach dem die Welt an sich existiert, ohne unser Zutun und unabhängig von unserer Beobachtung, irgendwann verabschieden.)
Diese Kopenhagener Deuter meinen das ernst.
Die Zweifel die Bauhof und Uli hier natuerlich anmelden sind nicht im Sinne der Kopenhagener Deutung.

Zitat:
Zitat von Bauhof
Der Zusammenbruch der Wellenfunktion erfolgt nach heutiger Deutung durch die Wechselwirkung des Quantensystems mit seiner Umgebung.
Zitat:
Zitat von uli
Am plausibelsten erscheint mir doch die Erklärung via Dekohärenz.
Da war auch lange Zeit mein Favorit. Aber es ist ein reiner Selbstbetrug. Man umgeht damit nur die irren Vorstellungen eines Anton Zeilinger. Erklaeren kann man damit nichts !
KD + Dekohaerenz ist keine Interpretation !

Ok die Welle bricht dann angeblich am Detektor zusammen.
Woher ein Elektron weiss dass beide Spalte geoffnet waren kann ein Positivist nicht erklaeren.
Einen Welle Teichen Dualismus akzeptiere ich nicht. Damit muss es beide Spalte gleichzeitig durchquert haben.

Zitat:
Zitat von uli
Die Kopenhagener Deutung stützt so das Anthropische Prinzip , nach welchem unser Universum existiert, weil es in der Lage war, Beobachter hervorzubringen,
Das sehe ich anders. Das Anthropische Prinzip kann nur funktionieren wenn eine sehr sehr grosse Anzahl von Experimenten / Universen zur Verfuegung steht. Ansonsten macht es ueberhaupt keinen Sinn ausser ich nehme einen Gott an.
Gegen diese Vorstellung haette ich nichts, aber fuer so naiv halte ich einen angenommenen Schoepfer nicht.
Wie soll denn auch die Aussage "Ich weiss nichts" irgendein Prinzip stuetzen ?

Zitat:
Denoch bleibt die Frage, warum die Wellenfunktion nur "in einen Ort" zusammenbrricht? Gibt es einen mathematischen Ausdruck dafür?
ja, die Wellenfunktion entartet dann zu einem Dirac Impuls. Das entspraeche dann auch keinem Zusammenbruch der Wellenfunktion mehr, was immer das auch sein sollte.
An dem stoere ich mich auch gar nicht so sehr. Sondern daran, dass man die Welle selbst physikalisiert. Man spricht ihr einen beschreibenden Charakter ab, weil man nicht weiss was sie beschreibt.
Aus Abstraktem wird Physikalisches. Das ist in diesem Zusammenhang Esoterik pur.
( An anderer, fundamentalerer Stelle lehne ich dies nicht ab)

Der ganze Zirkus laesst sich uebrigends vereinfachen, wenn man annimmt dass Gott scheinbar wuerfelt.

Ge?ndert von richy (06.07.09 um 18:20 Uhr)
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