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Alt 04.05.07, 18:06
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rene rene ist offline
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Standard AW: Wetter letztendlich nur Schulphysik?

@Uranor

Die Abkühlung durch Wasser in Bodennähe ist unbestritten (Verdunstungswärme). Der Wasserdampf steigt nach oben und gibt jetzt seine Wärmeenergie über die Tröpfchen/Aerosolbildung (Kondensation) in den oberen Luftschichten wieder ab. Es findet also lediglich eine Umverteilung der Wärme statt, ohne dass eine Abkühlung übers gesamte System stattfände. Im Gegenteil wird diese durch die IR-Barriere des Wasserdampfs und der übrigen Treibhausgase weitgehendst überkompensiert und trägt zur globalen Temperaturerhöhung bei. Wie vieles im Leben hat auch das unentbehrliche Lebensmittel Wasser zwei (oder mehrere) Seiten: einen kühlenden Effekt in Bodennähe und eine treibhausfördernden in der Stratosphäre. Daran ändern auch einige nasskalte Sommer in der Vergangenheit nichts, von denen es künftig nicht mehr allzu viele gegen dürfte.

An und für sich sind Treibhausgase natürlich und sorgen für unser (noch) angenehmes irdisches Klima. Nur sind leider deren Konzentrationen primär durch das CO2 angestiegen, die Temperaturen ebenfalls, und sorgen somit für ein zusätzliches Austreiben der Sekundärtreibhausgase wie z.B. den Wasserdampf.

Ich bin grundsätzlich auch der Meinung, der Abholzung und Versteppung der Landschaft mit einer angemessenen Boden-, Forst- und Landwirtschaftspolitik entgegenzuwirken. Nur dürfte das bei der bestehenden Interessenslage schwierig umzusetzen sein. Stichwort Auenwälder als Schutz (Puffer) gegen Überschwemmungen durch Hochwasser; das Regenwasser kann aufgrund der zubetonierten Landschaft kaum noch durchs Erdreich versickern, fliesst also gleich über die Kanalisation, Flüsse und deren Zubringer viel zu schnell wieder ab und sorgt für die beinahe jährlich sich wiederholenden Schreckensszenarien an Rhein, Mosel, Oder, oder...
Nun siedelt sich der Mensch eben sehr gerne in Fluss- und Küstengegenden an, so dass diese Wälder eben weichen müssen. Und da wir ja trotz Vergreisung in den Industrieländern gesamthaft immer mehr werden...


@Wusel

Zur Graphik:
Das sind keine Grad Celsius, sondern Standardabweichungen vom Durchschnitt. Englisch und deutlich angeschrieben.

CO2- und Temperaturbestimmung:
Über Eisbohrkerne lassen sich sowohl CO2-Gehalt als auch die Temperatur über einen langen Zeitraum bestimmen. Die im Eis konservierten Informationen geben über die Isotopenverhältnisse H2O/D2O Rückschlüsse über die Temperatur; über die eingeschlossene Luft kann der CO2-Gehalt direkt bestimmt werden.


@@

Alex ist ja, wie ihr alle wisst, der Meinung, dass die globale Erwärmung ursächlich auf extraterrestrische Einflüsse wie Schwankungen der Sonnenleuchtkraft und kosmische Strahlung zurückzuführen sei; dass also das CO2 nur Thermometerfunktion habe und in keinerlei Art und Weise als Treibhausgas wirke.

Stelle ich die Hypothese auf, dass diese Annahme richtig sei, dann stellt sich mir die Frage, warum deren Einflüsse gerade zur Zeit der industriellen Revolution, als der Mensch sich gerade anschickte die Erde und ihre Lufthülle umzugestalten, an Intensität zugenommen und sich deckungsgleich im weiteren Enticklungsverlauf unseren Aktivitäten angepasst haben sollen?

Wie so manches im Leben scheidet auch dieses Thema die Geister!


P.S. Ich empfehle wirklich allen daran Interessierten die klimarelevanten Posts im Thread "Physiker und Ingenieure" des alten Forums zu lesen. Seit heute Morgen (nach meinem Scharmützel mit Alex) ist dort Schreibschluss.

Grüsse, rene
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