Thema: Atombewegung
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Alt 16.08.10, 15:22
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JoAx JoAx ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Atombewegung

Hallo fossilium!

Ergänzend zu richy's und Timm's Beiträgen.

Vlt. verstehe ich dich noch nicht ganz, aber ich habe das Gefühl, dass du vieles in ein Topf wirfst.

Warum gibt es überhaupt so etwas, wie Bewegung, Veränderung der relativen Lagen der "Objekte" gegeneinander? - Keine Ahnung! Das gibt es halt - diese Eigenschaft in unserem Universum.

Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
Warum bewegt sich ein Atom in einer lebenden Zelle, in der Millionen andere herumwimmeln und herumzappeln, genau an die Stelle des Proteeingerüstes, wo es hingehört ?
Hier spielt dann sicherlich auch Chemie eine Rolle. Ein anderes Atom (= chemisches Element) passt "einfach" nicht an diese Stelle. Ich habe gehöhrt (kann aber nicht garantieren, dass es stimmt), dass innerhalb von sieben Jahren alle Atome im menschlichen Organismus "ausgetauscht" werden. Ein Mensch wäre also auch physikalisch ein ziemlich "fliessendes Konzept".

Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
Ich frage mich, ob ohne die Bewegung der Atome irgendwelche dynamischen makroskopischen Veränderungen im Universum stattfinden
würden.
Keine Bewegung der Atome? EMI hat dir schon gezeigt, dass es gar keine Bewegung der Atome (relativ zu einander) nicht geben kann. Wenig Bewegung entspricht einer niedrigen Temperatur. Die tiefste Temperatur, auf die man Atome in einer Gruppe bringen kann, erreicht man bei der Erzeugung des Bose-Einstein-Kondensats, da reicht die Laser-Kühlung noch nicht aus. Anschliessend muss noch evaporative Kühlung durchgeführt werden. Da sind dann Temperaturen im Bereich von 10^-7 Kelvin möglich, wie du dem wiki-Artikel entnehmen kannst. Die absolute termische NULL ist aber genau so unerreichbar, wie die Lichtgeschwindigkeit. Und damit ist auch die absolute relative Ruhe (=Bewegungslosigkeit) schlicht nicht möglich. imho

Damit erübrigt sich die Frage der Grichen (teilweise).

Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
Aber wenn das so ist, dann wäre jedes Atom nach seiner Geburt im heißen Urknall- oder Supernova-Plasma mit einem kräftigen Stoß von ein paar Strahlungsquanten auf seine Reise durch das Weltall geschickt worden. Das kann ich auch noch nachvollziehen.
Dann stellt sich die Frage: warum ist diese Bewegung nach Milliraden Jahren immer noch da?
Hier fällt mir spontan Feynman ein, wie er darüber erzählt, dass vor Newton es die Vorstellung gab, dass die Bewegung von "Engelchen" aufrecht erhalten wird. Liegt wohl auch an deiner Formulierung, denn weiter präzisierst du:

Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
Müßte nicht alle Bewegungsenergie längst in potentielle Energie, z.B. Bindungsenergie, umgewandelt sein ?
Timm hat schon 3000 K erwähnt. Das ist, verglichen mit der effektiven Oberflächentemperatur der Sonne von 5778 K, nicht viel, aber wenn man bedenkt, dass es praktisch in jedem Punkt des Universums so heiss war, dann ist es eine ganz schöne Menge Holz. Heute ist das Universum durchschnittlich nur ca. 3°K "warm". Dass es da deutlich heissere Inseln gibt, wie die Planeten oder Sterne (mit der Gravitation als Ursache der Bildung dieser Inseln), ändert nichts daran. Insgesamt wird die ruhemassebehaftete Materie (wenn ich das so sagen darf) immer "langsamer", kälter. Wohin verschwindet die (auch Bewegungs-) Energie? Sie wird z.B. zur em. Strahlung, die sich zum grössten Teil im expandierenden Universum "verliert", und nur zum kleinen Teil andere Materie findet (wie unsere Erde z.B.) die sie wieder, kurzzeitig etwas aufheizen kann.

13,7 Mrd. Jahre klingt natürlich nach sehr, sehr viel. Aber ist es das wirklich?
Nehmen wir die Lebensdauer der Sonne von ca. 10 Mio. Jahren zum Vergleich, dann sind die 13,7 Mrd. Jahre gerade Mal um drei Grössenordnungen grösser.
Nehmen wir 100 Jahre (ca. menschliches Leben) dann würden 13,7 Mrd. Jahre 100.000 Jahren entsprechen.
Nehmen wir 1 Jahr, was dann schon besser vorstellbar ist, dann hätte man sich auch nur noch 1000 Jahre vorzustellen.
Und wenn das nicht ausreicht, stell dir nur ein einzigen Tag und 1000 Tage (ca. 3 Jahre) vor. Da verliehren die 13,7 Mrd. Jahre schon etwas an "Schrecken".

Es ist also nicht wirklich viel. Nur vergleichsweise.


Gruss, Johann

Ge?ndert von JoAx (16.08.10 um 22:45 Uhr)
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